Warzenbeißer Kunstweg
Natur für Kunstinteressierte


Um auch für Kunstinteressierten einen attraktiven Zugang zur Natur des Nationalparks Kellerwald-Edersee zu schaffen, ist 2014 ein außergewöhnliches Projekt entstanden: der Warzenbeißer Kunstweg. Er verläuft entlang der Bloßenberg-Route - einer 3,8 Kilometer langen Rundtour, die am Nationalpark-Eingang Kirchweg in Bringhausen beginnt. Entlang der Strecke sind zehn Landart-Objekte in die natürliche Umgebung integriert.
Einige Kunstwerke bleiben dauerhaft erhalten, andere werden sich langsam auflösen. Der Kunstweg wird so dynamisch - Werke verschwinden, andere folgen. Damit spiegelt er auch die natürliche Dynamik vom Werden und Vergehen im Nationalpark wider: Denn hier steht der Schutz der Natur an erster Stelle und es gilt das Motto "Natur Natur sein lassen".
Kunst und Natur bieten eine große Erlebniswelt für die Sinne und die biologische Vielfalt der Natur findet sich wieder in der schöpferischen Vielfalt der Kunst. Für Gerhard Hesse, Kurator des Warzenbeißer Kunstwegs, ist die Natur durch die Eingriffe des Menschen gefährdet. Er möchte mit den Landart-Objekten, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit der Natur auseinandersetzt, Akzente des Innehaltens und der Besinnung setzen.
Die zehn Landart-Objekte im Überblick
1. Der Anfang
von Gerhard Hesse, Edertal-Wellen, Hessen
(Holz, Stahl und Leichtmetall, Farbe), 9 m Länge, 5 m Höhe
Thema: Sonne / Schöpfung
2. Windturm
von Reta Reinl, Lichtenfels-Sachsenberg, Hessen
(Baumwolle, Holz, Stahl), 6 m Höhe, 3,60 m im Quadrat
Thema: Wind
3. Lichthaus
von Kordula Klose, Calden-Fürstenwald, Hessen
(Stahl, Glas), 1,60 m Höhe, Grundfläche 40 x 40 cm
Thema: Licht
4. Naturbusen
von Reinhard Mikel, Kukmirn /Burgenland / Austria
(Erde, Gras, Phacelia), 2,50 m Höhe, 4m bzw. 7,50 m Durchmesser
Thema: Speisung
5. Die Gedanken sind frei
von Gerhard Hesse, Edertal-Wellen, Hessen
(Stahl, Glas), 6,60 m Länge, 1,20 m Breite
Thema: Gedankenfreiheit
6. Urbanes Leben
von Klaus Ludwig Kerstinger, Wien / Austria
(Ölfarbe, Dipond), 7 m Länge, 2,05 m Breite
Thema: Stadtszenen
7. Gebärtunnel
von Walter Leo Handler, Walbersdorf / Burgenland / Austria
(Buchenholzgeflecht, Hainbuchensetzlinge, Draht), 12 m x 1,50 m x 2,50 m
Thema: Wachsen (in Zusammenarbeit mit Schülern der Gesamtschule Edertal)
8. Verspannter Kopf
von Gregor Pokorny, Königsdorf / Burgenland / Austria
(Aluminium, Draht, Stein), 55 cm x 35 cm
Thema: Isoliertes Denken
9. Wandersteine
von Franz Mathias Kronibus, Kassel
(Stein, Holz)
Thema: Widerstreit Mensch Natur
10. Kommen und Gehen
von Yusuke Sasaki, Berlin / Tokyo
(Glasziegel), Fläche: 3 Quadratmeter
Thema: Irdene Einblicke


Übrigens: Der Warzenbeißer, der dem Kunstweg seinen Namen gibt, ist eine Heuschreckenart. Er reagiert sehr sensibel auf Umweltveränderungen. In weiten Teilen Deutschlands ist er bereits verschwunden. Auf der Wiese am Anfang des Kunstweges findet er seinen Lebensraum. Sein Name rührt aus dem Glauben der Volksmedizin, dass durch seinen Biss Warzen verschwinden. Symbolisch hat der Warzenbeißer seine langen Fühler als Antennen für Kunst und Natur ausgefahren. Dank seiner Springfüße und Flügel bewegt er sich leicht von einem Objekt zum anderen.
Anreise
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