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Lass dir raten, nimm den Spaten: Urban Gardening in und um München

Daumen hoch für alle, die sich gern die Hände schmutzig machen und beim Garteln ihren grünen Daumen freilegen. Faule Ausreden à la “Ich hab’ gar keinen Garten” zählen hier leider nicht, denn um in der Stadt zu gärtnern, muss man nicht zwangsläufig über eine eigene grüne Oase verfügen. Gemeinschaftlich bewirtschaftete kleine Anbauflächen sprießen in München und auch in den Umlandgemeinden in letzter Zeit aus dem Boden. Urban Gardening boostert das Stadtklima und den Speiseplan: gesundes Grün statt Tiefkühlkost. Yummie! Vom Gemeinschaftsgefühl und dem wohligen Werkeln im Grünen mal ganz abgesehen. Also, weg mit dem Smartphone, her mit der Harke! Hier geht’s ans Werk:

Sitzmöglichkeiten inmitten von Bäumen

1. Urbane Gärten München 

Zwei Gießkannen neben einem Hochbeet

Wenn man vor lauter Bäumen den Wald kaum sieht, sollte man sich einen Überblick verschaffen. “Besser gut gelotst als lost” gilt nicht nur draußen im Dickicht, sondern auch für potenzielle Stadtgärtner:innen. Die Website von Urbane Gärten München ist ein super Navigator durch den City-Dschungel. Die Macher:innen vernetzen Urban-Gardening-Projekte. Mit mehr als 100 solcher Initiativen, über die ganze Stadt und einige Nachbargemeinden verteilt, ist die Garten-Karte gespickt. Also ideal, um einen Überblick über das Urban Gardening Angebot in München zu bekommen. Eine kurze Beschreibung und die Ansprechpartner:innen findet ihr dort auch. So kann man schnell zur Tat oder auch zur Besichtigung schreiten.

2. Green City München

Sitzmöglichkeiten inmitten von Bäumen

Der Verein Green City e.V. bietet im Stadtgebiet mehrere Möglichkeiten, um gärtnerisch aktiv zu werden, z.B. im Rosengarten an der Isar oder am Giesinger Grünspitz. Im Frühjahr ganz neu dazugekommen ist der Westend Garten mit Hochbeeten für die Stadtviertelbewohner:innen. Wer beim Gärtnern eher noch im Nebel stochert, wird von Profis eingewiesen und mit Tipps versorgt. Das erhöht eindeutig die Chancen auf eine reichhaltige Gemüse- und Kräuterernte. Zum Start gibt’s ein Basisset an Samen in Bingenheimer demeter Qualität. Gießwasser und Gartenwerkzeug sind vorhanden. Leider war der Ansturm riesig, für die Saison 2022 sind daher keine Plätze mehr frei. Aber für 2023 geht bestimmt noch was. Also, früh sein lohnt sich.

Rosengarten

Grünspitz-Garten

Gemeinschaftsgarten Westend

3. Urban Gardening Unterschleißheim

Mann steht in Beet und streut Samen aus

Zwischen der Realschule und dem Waldfriedhof Unterschleißheim war mal Niemandsland. Bis Michael Bauer (nomen est omen) kam und dort eine Anbaufläche für Gemüse und Obst aus dem Boden stampfte. Wer nun an dieser Stelle wenig stampft und oft die Erde auflockert, wird mit Leckereien von A wie Artischocken bis Z wie Zucchini belohnt. Ein Pluspunkt: Hier kann man auch langfristig Pflanzen anbauen, die erst nach Jahren Ertrag bringen, denn die einzelnen Parzellen werden nicht jede Saison neu verpachtet. Bei je 60 Quadratmetern Platz zum Austoben sollte man aber schon mal über Erntehelfer:innen nachdenken. Interessent:innen können sich auf die Warteliste setzen lassen, einfach eine Bewerbung per E-Mail an gartenush@gmail.com schreiben.
 

Urban Gardening Unterschleißheim

4. Werksgarten im Werksviertel

Frau streut Samen in Blumentöpfe

Während anderswo die Gartensaison schon voll im Gange ist und nur noch schwer Parzellen zu haben sind, ergrünen die 30 Hochbeete im Werksgarten beim Container Collective im Werksviertel erst am letzten April-Wochenende. Lust auf frische Kräuter für das Essen in der Mittagspause? Interessierte können sich kurzfristig noch per Mail (werksgarten@werksviertel-mitte.de) melden! Einmal im Monat – meistens jeden ersten Freitag – treffen sich die Werksgärtner:innen an den Beeten und tauschen fachliche Tipps aus oder genießen eine spontane Ernte-Kostprobe.

Werksgarten

5. Experimentiergarten im Ökologischen Bildungszentrum München

Insektenhotel zwischen Sträuchern

Wer Pflanzen nicht nur gern anbaut, sondern auch noch etwas Bioforscherdrang in sich spürt, ist hier genau richtig. Denn im Experimentiergarten werden alte und vergessene Gemüsearten oder spezielle gärtnerische Methoden wie die Arbeit mit “Terra preta” (besonders fruchtbare schwarze Erde) und mit effektiven Mikroorganismen in einzelnen Parzellen kultiviert und praktiziert. Smells like green Spirit! Die Macher dieses Freiluftlabors sind open-minded und möchten, dass möglichst viele Interessierte zumindest temporär ehrenamtlich einsteigen. Wer erst mal reinschnuppern will: Der Garten ist auch für spontane Besucher:innen offen.

Experimentiergarten

6. O’pflanzt is! im Olympiapark

Eingangstür zu einem großen Garten

Der Olympiapark ist weltberühmt und durchbricht dieses Jahr genau wie wir die 50er-Schallmauer. Dass es hier tatsächlich noch unbekannte Ecken gibt, verwundert ein wenig. Ist aber so. Gutes Beispiel: der Gemeinschaftsgarten von O’pflanzt is! neben der Montessori-Schule. Die Stadtgärtner:innen empfangen an Samstagnachmittagen von Frühling bis Herbst Auswärtige mit offenen Armen. Neulinge können problemlos das umzäunte Gelände mit dem Planwagen inspizieren oder auch spontan loslegen und die Harke in die Hand nehmen. Hier darf tatsächlich jede:r jederzeit einsteigen. Gerne auch Hobby-Imker:innen, denn auf den 3.300 Quadratmetern Fläche summen und brummen auch vier Bienenvölker.

O’pflanzt is!

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