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Fahrgastinfolabor – schneller informiert bei Störfällen

Wir sehen das, was ihr seht. Und zwar in Echtzeit! Damit meinen wir die Informationen, die für unsere Fahrgäste auf den unterschiedlichen Informationsanzeigern, wie den Deckenbildschirmen in den Zügen oder den Zugzielanzeigern vorne und hinten und an den Seiten der Züge, angezeigt werden. Originalmodelle davon haben wir jetzt auch in unserem Büro am Ostbahnhof. Anna, Fachreferentin für Fahrgastinformationssysteme, hat uns ihren Arbeitsplatz mit dem neuen Fahrgastinfolabor gezeigt und die neuesten Kniffe rundum die Störfallkarten verraten. 

Mitarbeitende der Fahrgastinformation vor dem Fahrgastinfolabor

Eine Mischung aus Büro und Bahn

Mitarbeitende der Fahrgastinformation vor dem Fahrgastinfolabor

Annas Arbeitsplatz ist eine Mischung aus Büro und Bahn. Denn hinter dem Schreibtisch der Fachreferentin für Fahrgastinformationssysteme und Datenversorgung hängen und stehen Deckenbildschirme, Zugzielanzeiger und weitere Informationsanzeigen, die normalerweise in den Zügen zu finden sind. „Das hier ist unser neues Fahrgastinfolabor“, erzählt Anna stolz, „hier sehen wir genau das, was gerade auch im S-Bahn Live-Betrieb angezeigt wird beziehungsweise gleich angezeigt werden soll.“ Vor allem die schnelle Information bei Störfällen liegt Anna und dem kompletten Team der Fahrgastinformation dabei besonders am Herzen.

Schnelle und leicht verständliche Informationen

Kundeninformationsmanagerin in der Leitstelle

Aktuell werden im Fahrgastinfolabor zum Beispiel neue Störfallkarten verprobt. Unterstützt wird Anna in ihrer Arbeit von den Kundeninformationsmanager:innen kurz KIMs. Kommt es zu einer Störung, erstellen diese über ein Tool die Störfallkarten, mit Infos zur Art der Störung (was ist überhaupt passiert?), zur voraussichtlichen Dauer der Störung und mögliche Alternativen für die Fahrgäste. In der aktuellen Verprobungsphase werden die Störfallkarten, bevor sie euch in den Deckenbildschirmen angezeigt werden, im Vorschaubereich des Fahrgastinfolabors geprüft, um zu testen, ob alles gut lesbar und verständlich ist. Dann geht die Info in die Deckenbildschirme im Livebetrieb. Wenn alle Eingabemasken einmal abgestimmt und abgenommen sind, wird das automatisch passieren können. „Unser Ziel ist eine konsistente Information durch alle Kanäle“ bestätigt Anna, „deshalb arbeiten wir auch eng mit den Lokführer:innen zusammen“. Die Informationen sollten zu jeder Zeit leicht verständlich sein und so genau wie möglich. Zuerst kommt deshalb immer schon mal die Benachrichtigung, dass es zu Verzögerungen kommt. Je konkreter die KIMs im Verlauf über die Störung Bescheid wissen, desto mehr Infos tragen sie nach und nach in die Störfallkarten ein.

Ich kümmere mich um die Daten, die die Züge versorgen.

Mitarbeitende der Fahrgastinformation an ihrem Laptop

Anna, Fachreferentin für Fahrgastinfosysteme

Große Ziele

Fahrgäste schauen auf die Störfallkarten auf den Deckenbildschirmen

Die wichtigsten Informationen auf den Störfallkarten sind also, was für eine Störung vorliegt, von wo bis wo die Störung genau verläuft, wie lange sie voraussichtlich dauern wird, ob die betroffene S-Bahn-Linie vorübergehend anders fährt, also umgeleitet wird oder ob ein Halt möglicherweise ausfällt, wo sich ggf. die Umsteigebahnhöfe befinden und welche alternativen Routen es gibt. Anna hat aber über die Störfallkarten hinaus immer weitere Ziele vor Augen und denkt vernetzt, damit die Infos überall im Gleichklang sind. Zusammen mit der BEG (Bayerische Eisenbahngesellschaft) arbeitet sie daran, dass zum Beispiel im Regelbetrieb die Aufzugsymbole, die Anschlüsse und das korrekte Zugziel an den jeweiligen Haltestellen in der linken Bildschirmhälfte angezeigt werden und dass im Störfall die Störfallkarten, die dann auf der rechten Bildschirmseite angezeigt werden, mit den Haltestellen auf der linken Bildschirmseite übereinstimmen. „Das bedeutet, wenn im Störfall die S-Bahn beispielsweise nicht am Marienplatz hält, sollte auf der linken Seite auch Marienplatz nicht mehr als Ausstieg angezeigt werden“ erklärt Anna.

Schnell testen, dank Infolabor

Mitarbeitende in Warnweste prüft die Anzeige auf den Deckenbildschirmen

Nach und nach werden gerade alle Ziele umgesetzt. Anna und ihre Kolleg:innen prüfen dabei, wann welche Informationen angezeigt und angesagt werden sollen und zu welchem Zeitpunkt zum Beispiel auch Baustelleninformationen relevant sind und in die Informationsanzeigen integriert werden müssen. Das Fahrgastinfolabor hilft ihr dabei, alles schnell zu testen, um Fehler zu vermeiden. Trotzdem wird zwischendurch auch immer noch direkt in den Fahrzeugen getestet, ob alles reibungslos läuft. Bei Testfahrten (meist Spätabends oder nachts, damit der Live-Betrieb so wenig wie möglich gestört wird) schaut Anna ganz genau, ob alles optimal funktioniert. Denn nach wie vor gilt: Immer mehr unserer Fahrzeuge der Baureihe ET423 werden gerade modernisiert und eben unter anderem mit den Deckenbildschirmen ausgestattet. Das freut nicht nur Anna, sondern auch unsere Fahrgäste, die in Zukunft noch besser informiert werden können.

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