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Der 1. Münchner S-Bahn Vertrag – was ist das überhaupt und was bringt er für euch mit sich?

Es stand schon groß in allen Tageszeitungen: Im Rahmen des 1. Münchner S-Bahn-Vertrags zwischen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der S-Bahn München sind am 13. Dezember viele Verbesserungen in Kraft getreten. Wie ihr wisst, plant, finanziert und kontrolliert die BEG im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums den Regional- und S-Bahn-Verkehr. Was bedeutet der neue Vertrag nun aber konkret für euch? Auf welche Verbesserungen dürft ihr euch freuen? Wir haben nochmals das Wichtigste für euch zusammengefasst.

Eine S-Bahn unterwegs im Münchner Alpenvorland

Alles im Takt

Mitarbeitender der S-Bahn vor einem Fahrplanaushang

Die ersten Änderungen habt ihr vielleicht schon bemerkt. Denn seit 13. Dezember fahren unsere S-Bahnen nach einem neuen Fahrplan. Von Montag bis Freitag bringen euch die S-Bahn-Züge jetzt auch auf allen Außenästen schon in den frühen Morgenstunden ab Betriebsbeginn bis zum Ende der morgendlichen Hauptverkehrszeit mit einem durchgehenden 20-Minuten-Takt an euer Ziel. Vor allem die Pendler unter euch dürften sich freuen, denn die Fahrten aller Linien starten und enden somit an den jeweiligen Linienendpunkten. Klasse Sache! Und auch die Kapazitäten insgesamt werden gesteigert. Bedeutet, dass bei mehr als 200 Fahrten jetzt immer noch ein zusätzlicher Triebwagen, umgangssprachlich ein Zugteil, angehängt wird.  Vor allem unter der Woche tagsüber sind dadurch auf fast allen Linien deutlich mehr Langzüge unterwegs als bisher.

Mehr Zuverlässigkeit ist oberstes Gebot

S-Bahn-Logo auf einer roten Wand

Die BEG plant, kontrolliert und finanziert im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat. Interessant zu wissen ist, dass der 1. Münchner S-Bahn-Vertrag ein sogenannter Bruttovertrag ist. Das bedeutet, dass die Einnahmen aus Ticketverkäufen nicht mehr die S-Bahn, sondern künftig der Freistaat erhält, der damit die Erlöschancen, aber auch die entsprechenden Risiken übernimmt. Die S-Bahn München erhält von der BEG monatlich ein festes, sogenanntes Bestellerentgelt, das sämtliche Aufwendungen, die zum Betrieb der S-Bahn München nötig sind, abdeckt. Dazu gehören zum Beispiel laufende Kosten für Personal, Fahrzeuge, Werkstatt, Energie, Marketing oder Serviceleistungen, welche die BEG im Vertrag vorgibt. Anreizelemente für besonders gute Leistungen des Betreibers, also der S-Bahn München, beispielsweise bei Zuverlässigkeit und Servicequalität, ergänzen das Vertragsmodell. Zusammen mit der BEG haben wir somit zum Beispiel Pünktlichkeitsziele festgelegt. Werden diese von uns nicht erreicht, behält die BEG Gelder ein. Die sogenannte Pünktlichkeitspönale wird künftig schon ab der dritten Minute fällig, anstatt wie früher ab sechs Minuten. Ähnliches gilt für von uns verschuldete Zugausfälle oder wenn Züge kürzer sind als geplant. Und auch beim Schienenersatzverkehr macht uns die BEG Vorgaben, die wir einhalten müssen. Bei rund 840.000 Fahrgästen täglich und dem dichten Taktverkehr in unserem Netz müssen also alle Räder gut ineinandergreifen. Wir ziehen alle an einem Strang und sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit dem Freistaat Bayern im Rahmen des neuen Vertrages ein attraktives S-Bahn-System für die umweltfreundliche Mobilität der Zukunft anbieten.

Kostenloses WLAN in den Zügen

Zwei Reisende in der S-Bahn

Vielleicht habt ihr es schon in dem ein oder anderen modernisierten Zug nutzen können, das kostenlose WLAN. Schritt für Schritt werden nämlich alle 238 Fahrzeuge des Typs ET 423 mit WLAN ausgestattet, finanziert vom Freistaat. Bis Mitte 2023 sollen alle Umrüstungen abgeschlossen sein. Schon von außen könnt ihr es an den WLAN-Piktogrammen erkennen, ob ihr in diesem Zug gratis Zugang habt. Einfach mit eurem mobilen Endgerät in das Netzwerk „Wifi@DB“ einloggen, kostenlos online surfen und eigenes Datenvolumen schonen. Auch die Zeit der Funklöcher ist damit Geschichte, denn unsere Technik an Bord nutzt die Netze aller drei großen deutschen Mobilfunkbetreiber, sodass ihr durchgehend online sein könnt. Richtig praktisch, denn so könnt ihr auch während der Fahrten eure Ohren zum Beispiel mit guten Podcasts verwöhnen.

Immer da für euch

Reisendenlenker im Gespräch mit einem Kunden

Ihr braucht Hilfe beim Ein- und Aussteigen oder beim Ticketkauf? Kein Problem! In Zukunft unterstützen wir euch mit einem verbesserten Serviceangebot. Wir verstärken den Service durch Mitarbeitende an den hochfrequentierten Stationen Flughafen (ab sofort), Hauptbahnhof, Marienplatz und Laim (jeweils ab Herbst sukzessive). Die Kolleg:innen vor Ort helfen euch gerne bei der Orientierung an den Stationen, geben Fahrplanauskünfte und nehmen auch Fundsachen entgegen. In Störfällen unterstützen sie zudem bei der Reisendenlenkung.

Ein guter Ansporn für uns - eine weitere Serviceleistung für euch, die sogar über die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen hinausgehen wird: die Kundengarantien bei Verspätungen und Zugausfällen. Diese werden 2022 eingeführt werden. Und ab dann gilt: Bereits ab einer Verspätung von 30 Minuten haben Abonnement-Kunden und Zeitkarteninhaber Anspruch auf Erstattungsleistungen. Auch hier seid ihr also voll im Vorteil.

Zukunft S-Bahn München

Lokführerin grüßt entgegenkommenden Lokführer

Ihr seht, der 1. Münchner S-Bahn-Vertrag ist ein Meilenstein für uns alle. Mit Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke tritt dann die zweite Betriebsstufe des Vertrags in Kraft. Dann werden weitere Angebote, wie zum Beispiel ein 15-Minuten-Takt auf den meisten Linien, folgen. Dazu dann aber zu gegebener Zeit ein ausführlicher Bericht. Aktuell freuen wir uns, dass sich schon jetzt viele Verbesserungen für euch ergeben und finden es großartig, dass wir gemeinsam mit der BEG die Zukunft der S-Bahn München in den nächsten Jahren für euch gestalten dürfen.  

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