Kommunikation und Aufklärung
Nicht nur die Abwechslung der Aufgaben gefällt Frank an seinem Beruf. Vor allem ist es ihm wichtig zu betonen, was einen guten Polizisten ausmacht. „Bei einem guten Polizisten geht es nicht um Gewalt, sondern um Kommunikation. Denn damit kann man viel mehr Probleme lösen“, erklärt er. Auch die Aufklärung zum Thema Trickdiebstahl gehört zu Franks Aufgabengebiet. Er erzählt uns, dass es oft schwierig ist, Diebstahl nachzuvollziehen und aufzudecken. Es ist daher besser, ihn direkt zu vermeiden. Denn viele Diebe arbeiten in Gruppen zusammen und sind gut trainiert in dem, was sie tun. „Sie passen sich an, sind unauffällig und wahnsinnig schnell. Sie sind sehr aufmerksam und verfügen über eine gute Menschenkenntnis. Sie merken schnell, ob sich jemand gut ablenken lässt.“ Darum ist Kommunikation und Aufklärung bei diesem Thema einfach sehr wichtig. Doch wie können wir nun aufmerksamer sein? Und vor allem: In welchen Situationen ist man denn manchmal zu leicht abgelenkt?
Kommt im Geheimen ohne Geldbeutel, geht im Geheimen mit Geldbeutel
Nicht jeder Taschendieb geht gleich vor. Es gibt verschiedene Szenarien, in denen sich Möglichkeiten auftun, nah genug an die Wertsachen anderer Menschen heranzukommen. Sei es auf der Rolltreppe, beim Einsteigen in den Bus oder die Bahn oder am Geldautomaten. Person A lenkt das Opfer ab, mit einer Wegbeschreibung oder anderen Fragen, während Person B Koffer, Brieftasche oder Handy entwendet. Durch die Arbeitsaufteilung passieren diese Diebstähle meist so schnell und unbemerkt, dass es die Betroffenen erst viel später realisieren – wenn die Täter schon weit weg sind. Auch in der S-Bahn – gerade, wenn etwas mehr los ist, zum Beispiel in der Hauptverkehrszeit – können Täter leichter einen kleinen Stau hervorrufen. Person A blockt hierbei von vorne, während Person B von hinten an den Rucksack oder die Hosentasche gelangen kann. Frank gibt dazu folgenden Tipp: „Wenn möglich, verteilt euch gut an den Türen und steigt nicht gerade an den Türen zu, vor denen die meisten Fahrgäste warten. So bekommt ihr nicht nur noch eher einen Sitzplatz, sondern könnt auch die Situation und die Mitreisenden besser überblicken. Aber ich denke, die einfachsten Tipps sind auch immer noch: Augen auf und Taschen zu machen beziehungsweise erst gar nichts in die Gesäßtaschen der Hose oder in die Außentaschen an Mänteln und Jacken stecken.“
Weitere Tipps vom Profi
Wichtig ist es auch, seine Wertsachen nie im Rucksack oder Koffer aufzubewahren, sondern lieber am Körper direkt zu tragen, sowie sein Gepäck nie unbeaufsichtigt zu lassen. „Und bitte, bitte, schreibt nicht eure PIN-Nummern in den Geldbeutel oder auf einen Zettel in der Handyhülle. Das werde ich wirklich nie verstehen, das ist fast wie ein Freibrief für den Dieb.“ Ebenfalls empfiehlt Frank, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Habt ihr zum Beispiel viel Bargeld dabei oder andere teure Sachen, verpackt diese so, dass sie nicht zu erkennen sind. Diebe spähen aus und merken sofort, wo etwas zu holen ist. In Menschen zu vertrauen ist gut, aber man sollte auch nicht zu gutgläubig sein.“ Und was, wenn man doch einmal beklaut wurde? Auf jeden Fall zur Polizei gehen. „Viele Leute melden ihren Fall nicht bei uns. Das sollten sie aber auf jeden Fall tun.“ Frank rät zudem, wichtige Dokumente einmal zu Hause abzufotografieren, damit im Schadensfall alle Infos gesammelt vorhanden sind und gezielt gemeldet und ggf. beschrieben werden können. Handys zum Beispiel haben auch alle eine Seriennummer und können so manchmal sogar nachverfolgt werden (bei vielen Handys kann diese über die Nummerneingabe *#06# abgerufen werden, probierts mal aus). „Wir befragen Zeugen und sichten Videoaufnahmen. Zwar ist die Aufklärungsquote bei Diebstählen sehr gering, aber trotzdem nicht aussichtslos. Also bitte immer bei uns melden!“.
Ein Blick auf die Schuhe kann sich lohnen
Wenn ihr nicht selbst Opfer wurdet, aber Zeuge eines Diebstahls geworden seid, könnt ihr trotzdem tätig werden. „Helfen kann man immer. Nämlich indem man einfach die Polizei ruft. Und solltet ihr einen Diebstahl bemerkt haben, versucht euch die Personen einzuprägen. Vor allem die Schuhe sind wichtig. Denn Mützen oder Jacken können die Täter auf der Flucht verändern, bei Schuhen tun sie das selten.“ In der S-Bahn solltet ihr auch umgehend dem Lokführer/der Lokführerin durch die Sprechstelle im Zug Bescheid geben, oder ihr sprecht direkt den Prüfdienst oder die Kolleg:innen von DB Sicherheit an, wenn sie sich gerade im Zug befinden. Und was wird so am meisten geklaut? Vor allem Handys, Geldbeutel, aber auch Laptops, Tablets, Koffer und Schmuck. In manchen Fällen gehen Diebe auch sehr rau vor und nehmen Dinge gewaltsam an sich. Hier gilt: „Das Wichtigste ist immer, dass euch nichts passiert. Gegenstände sind nur Gegenstände, sie sind ersetzbar. Aber passt bitte in jedem Fall auf euch selbst auf.“
DB Sicherheit für euch im Einsatz
Übrigens: München gehört zu den sichersten Großstädten Deutschlands. Und neben den Beamt:innen der Bundespolizei sind natürlich auch unsere Kolleg:innen von DB Sicherheit im ganzen S-Bahn-Netz im Einsatz, damit ihr sicher mit uns unterwegs sein könnt.
Wenn doch mal was passiert
Die wichtigsten Nummern zusammengefasst
Allgemeiner Polizeinotruf: 110
Hotline der Bundespolizei: 0800 6 88 0000
Sperr-Notruf (Bank-/Kreditkarte/SIM-Karte): 116 116