Nur gemeinsam rollt’s in der Region
Die S-Bahn München verbindet seit 1972 – also seit den Olympischen Spielen – die Landeshauptstadt mit dem Umland. Pro Tag nutzen bis zu 950.000 Fahrgäste die S-Bahn. Ungefähr 1.800 Mitarbeitende sind an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr im Einsatz, um euch allen ein attraktives S-Bahn-Angebot zu präsentieren. Mit unserem Herzstück - der Stammstrecke - verbinden wir Osten und Westen der Stadt; zwischen Ostbahnhof und Pasing verkehren in der Hauptverkehrszeit bis zu 30 Züge pro Richtung und Stunde. Auf keiner Eisenbahnstrecke in Europa gibt es eine höhere Zugdichte. Damit das Uhrwerk S-Bahn funktionieren kann, spielen aber auch unser Werk in Steinhausen oder beispielsweise das Infrastrukturunternehmen DB Netz AG eine bedeutende Rolle. Denn ohne die Lokführer:innen, die Techniker:innen im Werk oder eben die Signale und Weichen, die von Fahrdienstleiter:innen bedient werden, kann sich keine S-Bahn fortbewegen. Als Fundament dienen Gleise, also Schienen und Schwellen, sowie Oberleitung, Stellwerke, Bahnübergänge, Brücken, Tunnel und vieles mehr – also die Infrastruktur – die ebenfalls von Fachleuten wie Gleisbauer:innen, Schlosser:innen, Elektriker:innen und Ingenieur:innen gebaut und instandgehalten werden. Nur gemeinsam rollt’s eben in der Region.
Hunderte Möglichkeiten – eine gemeinsame Mission: nachhaltiger Verkehr
Egal ob im Fahrbetrieb, Service, Ingenieurswesen, Büro, in technischen oder handwerklichen Berufen. Rund um die S-Bahn kann praktisch jede:r sein berufliches zuhause finden. Eines haben alle Berufe gemeinsam: Sie sind allesamt faszinierend und besonders. Unsere vier Highlights sind folgende Berufe.
Lokführer:in bei der S-Bahn
Etwa die Hälfte unserer 1.800 S-Bahn Mitarbeitenden sind Lokführer:innen. Lokführer:in bei der S-Bahn München wird man entweder über eine Umschulung (Quereinstieg) oder eine klassische duale Berufsausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst. Unsere Lokführer:innen bedienen die Fahrzeuge und sorgen dafür, dass ihr sicher, pünktlich und bequem an euer Ziel kommt. Sie erkennen und übernehmen aber auch wichtige Aufgaben bei Störungen, Unregelmäßigkeiten und sonstigen Abweichungen vom Regelbetrieb. Nicht nur im Störungsfall, sondern auch im Normalbetrieb, übermitteln sie euch die Fahrgastinformationen (durch Lautsprecheransagen im Zug), damit jede:r weiß, was gerade Sache ist. Auch technisch sind unsere Lokführer:innen gefragt, denn sie führen auch einfach Arbeiten an den Schienenfahrzeugen aus, z.B. den sogenannten Vorbereitungsdienst – eine äußerliche Inspektion der S-Bahn. Natürlich müssen sie immer die gültigen Regelwerke und Richtlinien beherrschen und entsprechend anwenden. Hättet ihr gewusst, dass es über 100 Signale und nochmals ungefähr so viele Beschilderungen gibt?
Elektriker:in/Mechatroniker:in im S-Bahn Werk Steinhausen
Echte Detektivarbeit leisten unsere Kolleg:innen im Werk Steinhausen. Zwickts mal irgendwo in der Elektronik, dann gehen sie auf Spuren- bzw. Fehlersuche und führen die notwendigen Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten an unseren elektrischen Triebzügen durch. Dabei bedienen sie sich moderner technischer Anlagen, wie elektronisch gesteuerten Schraubanlagen oder lasergesteuerten Messgeräten. Damit sie immer up-to-date bleiben nehmen unsere Kolleg:innen regelmäßig an internen Schulungen teil. Das Beste: auch in der Weiterqualifizierung gibt es keinen Stillstand. Wer möchte, kann sich in weitere verschiedene Fachbereiche reinfuchsen und sich beispielweise in zerstörungsfreier Prüfung oder Radsatzbearbeitung weiterbilden lassen oder vertieft die Fachkenntnisse in einzelnen Komponenten. Da blüht das Werkstatt-Herz auf! Auch unsere Elektronikerin für Betriebstechnik sagt: „Hier aus dem Werk zu spazieren und zu wissen, dass ich diesen einen kniffeligen Fehler nach ‘ner langen Spurensuche gefunden und behoben habe und die S-Bahn wieder störungsfrei für unsere Fahrgäste fahren kann, ist ein schönes Gefühl!“
Fahrdienstleiter:in bei DB Netz
Bei den Fahrdienstleiter:innen von DB Netz waren wir schon öfter zu Besuch. Sie steuern den Zugverkehr auf kleinen, mittleren oder großen Stellwerken über Hebel, Druckknöpfe und Drehschalter. Sie stellen die sogenannten Fahrstraßen (Fahrwege, Weichen und Signale) für Züge und gewährleisten damit eine sichere Fahrt oder Ein- bzw. Ausfahrt aus Bahnhöfen. In ihrem Beruf sind vor allem sie ganz vorne mit dabei, auch wenn sie nicht direkt im Führerstand sitzen. Denn sie kommunizieren kontinuierlich mit Kolleg:innen in anderen Stellwerken, Leitstellen und vor allem mit den Lokführer:innen. Etwa so, als ob wir im Auto immer jemanden dabei hätten, der uns sagt, welche Straße gerade frei ist, ob wir losfahren dürfen, wo ein Parkplatz für uns vorgesehen ist, und der uns elektronisch steuert, wenn wir an einer Stelle halten müssen, um mit keinem anderen Auto zusammenzustoßen.
"Mein täglicher Antrieb ist, dass die Züge fahren können und somit täglich Menschen in die Stadt, zur Arbeit, zum Feiern und wieder nach Hause kommen."
Fahrdienstleiter
Instandhalter:in für Oberleitung bei DB Netz
Beim nächsten Beruf wird’s spannend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Instandhalter:innen für Oberleitung sind nämlich für die Inspektion, Wartung und Instandsetzung von Komponenten der Oberleitungsanlage, sowie Komponenten der Fernsteueranlage für Oberleitungsschalter zuständig. Ist also mal kein Saft mehr in der Oberleitung, gehen genau diese Kolleg:innen auf Störungssuche und beheben den Fehler. Ohne Strom kann nämlich die S-Bahn nicht fahren, das wissen wir alle. Um Instandhalter:in für Oberleitung zu werden, durchläuft man ein internes Qualifizierungsprogramm mit regelmäßigen Fortbildungen. Der Kollege von DB Netz sagt uns „Was für andere gefährlich ist, ist für uns Alltag.“ Wir finden es bewundernswert, dass es Kolleg:innen gibt, die sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe annehmen, damit die Züge und somit auch wir fahren können.