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Bunte Kunst und Natur erleben – ein fast magischer Wind-und-Wetter-Ausflug zum Wörthsee

Als Mitglied des Fünfseenlandes in Oberbayern überzeugt der Wörthsee einerseits mit seiner unmittelbaren Nähe zum Stadtzentrum und andererseits mit seinem Charme aus Natur und Kultur. Das hatten wir vor unserem Ausflug zumindest gehört. Also sind wir mit einer ordentlichen Portion Vorfreude unterm Arm in die S8 Richtung Herrsching gestiegen und einmal um den See rotiert: Von schöner Mooslandschaft über offene Bücherregale bis hin zum Skulpturenweg – Hier gibt es viel zu entdecken. Kleiner Tipp am Rande: Packt euch festes Schuhwerk ein und los geht’s!

Kunstvolles Herz am Ufer des Wörthsees

Ein besonderer Fußweg zum See

Bunte Kunst entlang des Wörtsees

Mit der Stadt gehen wir im zügigen Tempo immer weiter auf Distanz. Ebenso überlassen wir unsere To-do-Listen heute mal dem Schreibtisch. Für diesen wolkig-windigen Nachmittag nehmen wir uns frei, Zeit für uns. An der S8 Station Steinebach verlassen wir die S-Bahn und folgen einem stufigen Pfad hinab zur Hauptstraße, der uns direkt vor das Schild „Fußweg zum See“ führt. Da wollen wir hin – Wörthsee, wir kommen! Angelangt am Ufer, saugen wir frische Seeluft ein, lassen unseren Blick über das wellige Wasser gleiten und entdecken in der Ferne eine Vielzahl an Windsurfern, schließlich ist der See ein beliebtes Ziel für den Outdoor-Sport. Wir biegen rechts auf die Seepromenade und steigen damit in den Seerundweg ein.

Stärkung(en) für zwischendurch: Hausmannskost im Seehaus Raabe

Doch bevor wir mit unserem Wörthsee-Rundweg loslegen, holen wir uns im Kiosk einen kleinen Energieschub. Mit einem Kamillentee in der Hand legen wir nun die ersten Meter bis zum gleichnamigen Örtchen Wörthsee zurück und landen wieder in Steinebach, dem Ausgangspunkt unseres Spazierpfades. Hier liegt das Seehaus Raabe, ein feines Restaurant direkt am Ufer. Das Menü lässt keine Wünsche offen: saisonale und regionale Zutaten, alpenländische Hausmannskost wie „Steinebacher Käsespätzle“ am Mittagstisch (unsere heutige Wahl) und Klassiker wie Burger, Curry und Pasta. Gekocht wird mit Fleisch und Fisch sowie vegetarisch und vegan. Nach diesem Mahl inklusive Seeblick geht es weiter – bis zu einem Kasten aus Metall, der uns neugierig macht.

Kultur am Wegesrand: Bücherbox und Kunstobjekte

Auf der Seite steht „Bücherbox – Lesen, Tauschen, Geben, Nehmen“ – das sind die offenen Bücherregale! Wir stöbern durch die beachtliche Auswahl an Exemplaren, die gefühlt jedes Genre abdecken. Eines, das uns gefällt, ziehen wir aus dem Regal und nehmen es zur nächstgelegenen Bank mit – eine kleine Ruhepause für die Füße. Zwischendurch lösen wir den Blick von den Seiten und genießen die Aussicht. Das Wasser hat sich (ebenso) beruhigt, einzelne Enten und Haubentaucher kreuzen die Oberfläche und am Horizont entdecken wir hier in Walchstadt erstmals die schneebedeckten Gipfelspitzen der Alpen. Und nicht nur dieser Anblick in der Ferne versetzt uns ins Staunen: Nachdem wir die Seepromenade in Wörthsee hinter uns gelassen haben, zieren Skulpturen den Wörthsee-Rundweg. Ob bemalte Baumstämme oder aus Eisen gegossene Formen – Was für eine schöne Verbindung von Kultur und Natur!

Mit festem Schritt durchs Bacherner Moos

Mit Holz ausgelegter Pfad durchs Bacherner Moos

Gesättigt von Literatur und Kunst geht’s weiter auf unserem Rundweg zum Bacherner Moos, ein wunderschönes und wertvolles Niedermoor am Westufer des Wörthsees. Spätestens hier stellen wir unser Handy auf Flugmodus und stampfen (wir haben es gesagt, festes Schuhwerk!) durch die nass-feuchte Erde bis zu einem mit Holz ausgelegten Pfad, der uns über die bis zu sechs Meter tiefen Torfschichten führt. Hier angekommen, bricht tatsächlich auch die Sonne durch die Wolken und schenkt uns einen magischen Moment in dieser natürlichen Stille – ein Höhepunkt unseres Ausflugs.

Vorbei an der Mauinsel bis nach Schlangenhofen

„Woerth“ bedeutet im Althochdeutschen übrigens „Insel“ – Wörthsee heißt dementsprechend „Inselsee“. Gemeint ist die Mauinsel, die im südwestlichen Teil liegt und in Privatbesitz ist. Wir können also leider nicht hin, anschauen geht aber natürlich immer! Und so saugen wir den schönen Inselanblick entlang des Wörthsee-Rundwegs ein. Der Großteil des Pfades führt an Wohnhäusern vorbei. Manche davon sind so hübsch, dass sie – wie wir finden – den ein oder anderen Architekturpreis verdient hätten. Zwischendrin immer wieder schöne Natur. Im Erholungsgebiet Oberndorf ragen zum Beispiel drei Stege ins Wasser, eine Wiese bietet reichlich Liegefläche (merken wir uns fürs erste Picknick im Frühjahr!) und angrenzend liegt ein kleines Wäldchen, das uns an die Märchen unserer Kindheit erinnert. Nach dem Ort Schlangenhofen biegen wir von der Wörthseestraße ab zur Seeleite, und dann wieder zur Seepromenade.

Gute Nacht, Wörthsee – und bis ganz bald!

Treibholz am Ufer des Wörthsees

Wieder am Ufer angekommen, laufen wir die letzten Meter in unmittelbarer Nähe zum Wasser, bis wir am Startpunkt in Steinebach angelangt sind. Die Bäckchen sind rot, die Nase friert – Aber ums Herz ist es uns bei dieser Mini-Wanderung so richtig warm geworden. Schön war‘s! Von hier aus folgen wir der S-Bahn Markierung und nehmen die nächste S8 in Richtung Flughafen. Mit reichlich belebender Sauerstoffzufuhr lassen wir uns in die blauen Sitze fallen. Draußen ist es mittlerweile dunkel geworden und so sehen wir beim Blick aus dem Fenster nicht mehr als unser lächelndes Spiegelbild vor dem abendlichen Dunkel. Danke Wörthsee, wir besuchen dich gerne wieder!

Wörthsee

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