Rund 400 Menschen im Einsatz
Wusstet ihr, dass knapp 400 unserer Mitarbeiter während der Feiertage dafür sorgen, dass der Betrieb weiter rund läuft? Viele Posten müssen sogar 24/7 besetzt sein, also auch in der Nacht. Arbeiten auf Hochtouren, auch dann, wenn ganz München feiert: Angefangen vom Serviceteam und der Leitstelle, über das Notfallmanagement und die Örtlichen Aufsichten, bis hin zum Lokrangierführer und vielen anderen Bereichen im Werk Steinhausen, wo die Züge gewartet und gereinigt werden. Sei es die Disposition, ach und natürlich die Triebfahrzeugführer… Wir könnten ewig so weitermachen. Aber sollen wir euch was verraten? Die Kollegen finden das gar nicht schlimm! Sondern freuen sich eher, dass sie euch zum großen Fest zu euren Lieben nach Hause bringen können. Glaubt ihr nicht? Wir haben in drei Bereichen mal nachgefragt.
Festtagsstimmung in der Leitstelle
Ein großer Raum voller Monitore, blinkende Lichter, Übersichtspläne – das ist das Reich von Marcel und seinem Team. Über 30 Leute arbeiten in der Leitstelle, von wo aus alle S-Bahnen getrackt und alle Fahrten überwacht und koordiniert werden. Bei Störfällen müssen die Kollegen und Kolleginnen blitzschnell reagieren, Ausweichrouten festlegen und die Lokführer entsprechend briefen. Pro Schicht arbeiten hier sechs Personen zusammen, in der Nachtschicht vier – auch an Weihnachten und Silvester. Die Festtagsstimmung verderben lassen sich Marcel und Co. aber nie. Ein kleines Tannenbäumchen gehört schon lange zur Standard-Deko. „Kerzen gehen aber natürlich nicht, wegen der ganzen Technik“, erklärt der Dienstchef. „Wer weiß, dass er an dem Festtagen arbeiten muss, spricht sich mit den Kollegen ab, wer was mitbringt und dann wird hier zusammen gegessen – das ist immer eine schöne Atmosphäre.“
Ballons & Feuerwerk freuen uns, aber nicht die Züge
Trotz Schichtdienst stimmungsvoll den Feiertag begehen - das geht natürlich nur, wenn es auch auf den Gleisen sicher und geordnet bleibt. „Heiligabend ist ab mittags eigentlich immer sehr ruhig. Es gibt aber auch Feiertage, da ist die Hölle los,“ erzählt Marcel. Bestes Beispiel: Die Silvesternacht. Oft haben da nicht nur die S-Bahnen mit angetrunkenen Fahrgästen zu tun, die schon mal ihre Feuerwerkskörper auf die Züge feuern, sondern natürlich auch die Leitstelle und das Krisen-Management das dadurch ausgelöst werden kann. „Gefährlich sind auch diese Folienballons. Wenn die an die Oberleitung kommen, gibt’s einen Kurzschluss und dann ist erst einmal Stillstand.“ Bei Feiertagsarbeit ist es dann eben auch wie an ganz normalen Tagen: Wenn was schief geht, müssen alle ran. Und zwar mit Hochdruck. Trotzdem: Schlimm findet Marcel es nicht, dass er arbeiten muss, wenn andere feiern. „Dafür hab‘ ich an anderen Tagen frei, kann zum Beispiel einfach mal in die Berge, wenn alle anderen im Büro sitzen.“ Wer sich für einen Job im Schichtdienst entscheidet, weiß halt, worauf er sich einlässt.
Dafür hab‘ ich an anderen Tagen frei, kann zum Beispiel einfach mal in die Berge, wenn alle anderen im Büro sitzen.
Marcel, Leitstelle
Weihnachten im Führerstand
Eine, die sich auch für solch einen Job im Schichtdienst entschieden hat, ist Raphaela. Dieses Jahr erst hat die ehemalige Gastronomin ihre Ausbildung zur Triebfahrzeugführerin erfolgreich abgeschlossen und verbringt nun das erste Weihnachtsfest im Führerstand. Mit Raphaela sind zu den Feiertagen rund 200 Lokführer im Einsatz. Die Quereinsteigerin findet es nicht schlimm, dass sie Schicht hat zum Fest. Zugfahren – ein Traum, den sie schon als Kind gehegt und den sie sich nun mit dem Quereinsteigerprogramm der S-Bahn München erfüllt hat. „In der Gastronomie, wo ich ja herkomme, ist man es gewohnt an den Feiertagen zu arbeiten“, sagt sie. Besonders an Weihnachten sei es schön, die Menschen zu ihren Familien zu bringen. Und die festliche Stimmung mache ja vor dem Führerstand nicht halt. Schon während ihrer Schicht am 6. Dezember musste Raphaela immer wieder lächeln, als Fahrgäste als Nikolaus verkleidet in ihre S-Bahn stiegen. „Und überhaupt sind an Weihnachten alle besser gelaunt, das merkt man irgendwie“, sagt Raphaela. „Das find ich schön.“
Das Notfallmanagement hat niemals Feierabend
An Weihnachten arbeiten? Als wir ihn zu diesem Thema befragen, lacht Werner nur. „Das ist ganz normal“, sagt er. Werner ist Notfallmanager bei der S-Bahn München. Das bedeutet, wenn etwas passiert, klingelt sein Handy. Und zwar immer. Denn während wir alle in die Weihnachtsfeiertage verschwinden, macht die S-Bahn keine Ferien. Letztes Jahr saß er mit seiner Familie in der Kirche, erzählt er uns. Uhrzeit: 21.30 Uhr. „Da klingelte das Handy und ich musste los. Meine Familie war natürlich nicht böse, sie ist es gewohnt.“ Mit einem nüchternen, bayerischen „Also geh m’a wieder!“ steht der Notfallmanager in solchen Fällen also einfach auf und fährt zu seinem Einsatz. Polizisten, Ärzte und Feuerwehrmänner müssen ja auch arbeiten. Das ist in manchen Berufen eben ganz normal. Na, und wichtig ist es auch. Denn nur wenn Menschen wie Werner, Raphaela, Marcel Schäfer und die rund 400 anderen tollen Kollegen im Einsatz sind, können wir in Ruhe feiern und ein wirklich besinnliches Fest genießen.
Also: Danke euch, liebe Kollegen, dass wir uns auf euch verlassen können! Und euch, lieben Fahrgästen, wünscht das Team der S-Bahn München erholsame Feiertage und einen guten Umstieg ins Neue Jahr, in dem es mit vielen spannenden Themen weitergeht!