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Das Herz der Münchner S-Bahn – Zu Besuch in der LeitstellePlus

Groß, modern und eine schnelle Abstimmung im Störfall: Die LeitstellePlus der S-Bahn München. Wie dort gearbeitet wird, warum die Leitstelle so wichtig ist und was ein überdimensionaler Bildschirm damit zu tun hat? Das S-Bahn München Magazin hat nachgefragt und Leitstellen-Chef Andreas an seinem neuen Arbeitsplatz besucht.

Blick über Schulter einer Mitarbeiterin der Leitstelle auf Bildschirmwand

Hier schlägt das Herz der Münchner S-Bahn

Leitstellen Chef Andreas

München hat eines der am dichtesten befahrenen S-Bahn-Netze Europas. „In der Hauptverkehrszeit fahren ca. 30 Züge pro Richtung pro Stunde!“, sagt uns Andreas, als wir ihn in der LeitstellePlus am Münchner Ostbahnhof besuchen. Versteht sich von selbst, dass da jede Menge Organisation gefragt ist. 

Welche:r Lokführer:in muss wen wann und wo ablösen? Wie gelangen die Informationen zu den Fahrgästen? Und vor allem, was tun, wenn es zu kleineren und größeren Abweichungen im S-Bahn-Betrieb kommt? Das alles wird hier in der LeitstellePlus gesteuert. 

Denn gerade bei einer Störung muss es schnell gehen. Da darf die Technik nicht haken und, die Abstimmung mit den Kolleg:innenen keine Umwege gehen. Hier schlägt also das Herz der S-Bahn München.

Aus 8 mach 2+1! Alles im Blick in der LeitstellePlus

Großer Bildschirm mit Netzplan

Unser erster Blick beim Betreten des gut 370 qm großen Leitstellenraumes fällt sofort auf eine riesige Leinwand. Leuchtende Punkte, kryptische Abkürzungen und unzählige verzweigte Linien sind darauf zu sehen: Das Münchner S-Bahn-Netz in Echtzeit. Ganz schön beeindruckend! 

Noch beeindruckender finden wir allerdings die Kolleg:innen in der LeitstellePlus. In drei Reihen sitzen oder stehen elf Mitarbeiter:innen an ihren modernen Schreibtischen und behalten das Geschehen an der Wand und zwei weiteren großen Bildschirmen im Blick. Puh, da kann einem ganz schön schwindelig werden. Andreas lacht: „In der alten Leitstelle hatte jede:r Disponent:in sogar acht Bildschirme.“ Denn die Leitstelle ist vor Kurzem in ein neues Bürogebäude umgezogen.

Doch bis der Umzug in die neue, moderne Leitstelle komplett war, gab es vor dem großen Tag noch einen Probelauf. „Wir haben einen richtigen System- und Stresstest gemacht.“, erzählt der Leitstellen-Chef. „Alle Rechner hochfahren und alles unter Last laufen lassen.“ Dabei lief alles glatt, sodass dann am Umzugstag die Kolleg:innen der Leitstelle reibungslos stundenweise in Zweierteams vom alten Gebäude in die LeitstellePlus umziehen konnten.

Wer macht hier eigentlich was und warum?

Mitarbeiterin der Leitstelle am Schreibtisch vor Bildschirmen

„Zielbild der neuen LeitstellePlus war, dass wir alle gemeinsam in einem größeren Raum sitzen.“, erklärt Andreas. Alle, das sind Fahrgastinformation also die Kolleg:innen des Kundeninformationsmanagements (kurz KIM) und der Kundeninformation im Störfall (kurz KIS) sowie Verkehrsdisposition und Ressourcendisposition, die den Verkehr (nicht nur) im Störungsfall regeln. 

Durch die räumliche Nähe kann man sich jetzt auch mal was zurufen, wenn es schnell gehen muss. Entsprechend wurde auch die Sitzordnung der einzelnen Aufgabenbereiche darauf abgestimmt: In der Mitte des neuen Leitstellenbüros sitzen die Verkehrsdisponent:innen. Sie sind das „Plus“ der Leitstelle, haben den Hut auf und entscheiden bei Abweichungen im Betrieb, was passieren soll. Das Gesagte verarbeiten die Kolleg:innen der Fahrgastinformation dann eine Reihe weiter vorne. So werdet ihr als Fahrgäste so schnell wie möglich informiert und bekommt die Infos zur Störung sowie mögliche Alternativen zugespielt, wie zum Beispiel in unserer München Navigator App oder unter der „Betriebslage“ auf der S-Bahn München Website. Eine Reihe hinter den Verkehrsdisponent:innen sitzt die  Ressourcendisposition. Die kümmert sich darum, die S-Bahn-Fahrzeuge und das Personal entsprechend einzusetzen und bei Bedarf nachzusteuern. Im Störfall könnte das beispielsweise bedeuten, eine Ersatz S-Bahn samt Lokführer:in zu organisieren.

Alles verstanden? Leitstellen-Chef Andreas hat das Prozedere kurz und knapp zusammengefasst: „In der Mitte wird der Plan gemacht, dieser wird vorne  an den Fahrgast kommuniziert und hinten für die Personal- und Fahrzeug-Ressourcen umgesetzt.“

Ein weiteres Plus der Leitstelle: DB Sicherheit 

Mitarbeiter der Leitstelle an seinem Schreibtisch

Neben den genannten Kolleg:innen befinden sich schräg neben den drei Reihen weitere Arbeitsplätze. Wer sitzt denn hier noch? Die Antwort kommt prompt von Andreas: „DB Sicherheit“. 

Von hier aus kann mit den Sicherheitskolleg:innen im S-Bahn Netz kommuniziert und ihre Einsätze gesteuert werden. Praktisch, denn so stellt die LeitstellePlus eine große Koordinierungsstelle dar. Speziell im Ernstfall ist diese enge und räumliche Verzahnung der Teams daher goldwert.

Die Zukunft im Blick bei der LeitstellePlus

Mitarbeiterin der Leitstelle konzentriert bei ihrer Arbeit.

Zweite Stammstrecke, mehr Verkehr ins Umland und viele weitere Zugkilometer: Auf die S-Bahn München warten in den nächsten Jahren noch viele spannende Herausforderungen! Kein Grund zur Sorge für die neue LeitstellePlus.

Mit weiteren Arbeitsplätzen, modernster Technik und hochmotivierten Mitarbeiter:innen ist Andreas mit seinem Team schon bestens auf die Zukunft vorbereitet.

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