Obacht! – Tipps für eine Runde gesundes Eisbaden
Ob Immunsystem boostern oder Endorphin-Kick einsacken: Mal eben schnell bei einem Spaziergang die Hüllen fallen lassen und in eiskaltes Wasser hopsen ist nicht. Damit euch euer erstes Mal in Münchner Gewässern bei eisigen Temperaturen auch ja in guter Erinnerung bleibt, haben wir ein paar Tipps für euch, worauf ihr beim Winterbaden achten solltet.
1. Warmduscher:innen aufgepasst: Tastet euch an die Eiszapfentemperaturen langsam heran. Am besten mit Wechselduschen oder Kneipp-Bädern. Regelt die Wassertemperatur peu à peu in Richtung Eiszeit. Um auf Nummer sicher zu gehen, ob ihr für das Eisbaden bereit seid, sprecht lieber einmal mit eurem Hausarzt.
2. Wie in jeder Religion gibt es auch hier Heilige, z.B. Wim Hof a.k.a. „The Ice Man“: Der niederländische Extremsportler kann zwar nicht übers Wasser laufen, aber immerhin bis zu 2 Stunden in Eiswasser verweilen. Wie er das schafft? Mit ganz viel Training und der richtigen Atemtechnik bevor es ins nasse Kalt geht. Einige Eisbadende schwören drauf: 30 bis 40 mal tief einatmen und danach eine Minute lang den Atem anhalten. Dazwischen keine Pause. Am Anfang nicht mehr als zwei Runden hintereinander. Mit etwas Training dann öfter. Durch diese Atemtechnik soll der Fokus speziell auf die Durchblutung der Hände und Füße gelenkt werden. Kann man machen, muss man aber nicht. Ganz wichtig ist dabei jedoch, die Methode nie während des Eisbadens anzuwenden. Erstmal im Wasser angekommen, soll man stetig und ruhig weiter atmen – auf keinen Fall die Luft anhalten. Das kann gefährlich werden!
3. Füße und Hände glauben als Erstes dran: Wir empfehlen speziell beim ersten Mal Eisbaden Mütze, Handschuhe und Neoprenfüßlinge zu tragen. Letzteres allein schon wegen des steinigen Bodens. You never know, was da unten alles rumschwimmt. Wer’s „nackig“ bevorzugt, dem raten wir, die Hände unter die Achseln zu klemmen.
4. Warm up: Kurz bevor der Körper bis zum Hals geflutet wird, ist es empfehlenswert, das Herz-Kreislaufsystem mit ein paar Aufwärmübungen auf eine gewisse Betriebstemperatur zu bringen. Da ist alles gefragt, was den Körper warm macht.
5. Nix mit einsamem Wolf: Manchmal sind die Wege unergründlich, daher schließt euch in Rudeln zusammen. Denn im Falle eines Notfalls ist es gut zu wissen, dass andere helfen können.
6. Damit ihr am Ende ins Highland kommt: Niemals, niemals, niemals den Kopf oder die Haare unters Wasser tauchen. Glaubt uns, so witzig der Gehirnfrost-Cat-Content auch ist, so gefährlich schmerzlich kann es in der Realität werden. Also lasst den Kopf trocken und bleibt nur so lange drin, wie ihr euch wohlfühlt. Am Anfang am besten nur Sekunden bis wenige Minuten. Sobald ihr stark zu zittern beginnt, ist das ein klares Signal eures Körpers, die Kälte wieder zu verlassen.
7. Immer schön warm bleiben: Egal, ob in München oder in der Umgebung – nehmt euch genug warme Klamotten und Tee mit, damit ihr nach dem Eisbaden nicht zu einem Eiszapfen mutiert.
Ready to go: unsere 5 Eisbade-„Coldspots“ in und um München
Auch wenn der Trend des Eisbadens noch recht neu ist, hat München viele tolle Eckchen für die Erfrischung im eiskalten Wasser zu bieten. Ruhig und abgelegen, um ungestört und ganz für sich zu sein oder in bester Gesellschaft mit anderen Kälte-Junkies und Schaulustigen, denen man sich wagemutig präsentiert. Hier ist für jede:n was dabei.
1. Die Isarinsel am Stauwehr in Oberföhring
Für Fans des alten Englischen Gartens: Am Oberföhringer Stauwehr findet ihr viele Eisbadestellen für ein kurzes „Tauch-dich-ein“. Dazu braucht ihr nur in die S8 Richtung Flughafen steigen und in Johanneskirchen Halt machen. Von dort aus sind es dann spaziertaugliche 2,7 km – also ideal, um sich warm zu laufen, bevor es in die Kälte geht.
Isarinsel am Stauwehr Oberföhring
2. Der Feringasee in Unterföhring
Für die Hungrigen: Auf zum Feringasee! Der bietet nicht nur kaltes Wasser, sondern auch warme Küche. Im Feringas Restaurant könnt ihr euch nach erfolgreichem Planschen mit einem leckeren Essen belohnen. Ihr braucht die Energie! Rein in die S8 Richtung Flughafen, raus in Unterföhring. Von dort aus sind es dann nur noch ca. 2 km bis zum Eisbade-Hotspot mit wunderschönem See-Panorama.
Feringasee in Unterföhring
3. Die Weideninsel an der Wittelsbacherstraße in München
Für die Chiller:innen: Das Isartor wird von allen S-Bahnen angefahren und bietet sich daher hervorragend an als Ausgangspunkt für die Suche nach einem geeigneten Plätzchen zum Eisbaden in der Isar. Das gibt einem Zeit, sich mit warmen Gedanken noch mal ordentlich einzuheizen bevor es richtig eisig wird.
Weideninsel
4. Der Waldschwaigsee in Karlsfeld
Für die muckeligen Romantiker:innen: Auf in die S2 Richtung Petershausen oder Altomünster. Bei der Haltestelle Karlsfeld oder Dachau kann’s rausgehen. Der See lässt sich von beiden Stationen aus mit einem Spaziergang gut erreichen. Am Ziel angekommen beim Reingehen ins kalte Wasser nicht vergessen, die herrliche Aussicht zu genießen. Ihr werdet euch für einen Augenblick garantiert frisch, euphorisch und frei fühlen!
Waldschwaigsee
5. Der Steinstrand an der Isar in Baierbrunn
Für mehr Personal Privacy: Einfach in die S7 Richtung Wolfratshausen und
in Baierbrunn wieder raus. Auch hier fließt die Isar direkt an unseren Augen
vorbei – aber ist eben nicht überlaufen. Kurz rein und anschließend bei
einem Spaziergang mit warmem Tee mal was anderes sehen als den Urban
City Dschungel.