Fack ju, die Schule kenn’ ich doch!
Zehn Jahre hat der erste Teil von „Fack ju Göthe” schon auf dem Buckel. Ikonische Sprüche aus der Komödie, wie „Heul leise, Chantal”, sind heute üblicher Jugendjargon. Aber in welcher Schule hat der Ganove und Möchtegernlehrer Zeki Müller es eigentlich vollbracht, die Klasse 10b zu bändigen? Es war das Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching, das für die Dreharbeiten das Etikett Goethe-Gesamtschule verpasst bekam. Die große Eingangshalle, die langen Fensterfronten und mehrere Ebenen – top fürs Filmteam. Nur bei dem Graffiti an der Wand musste man noch selber nachhelfen. Inzwischen sieht die Fassade nicht mehr nach Streetart aus. Aber Besucher:innen erkennen den Filmschauplatz gleich wieder. Das Gymnasium ist easy zu erreichen und nur 300 Meter von der S-Bahnstation Unterhaching entfernt. Einfach der Hauptstraße nach Süden und dann der Beschilderung folgen. Wer mag, kann den Trip auch verlängern mit einem Spaziergang zur alten Landebahn Neubiberg im Landschaftspark Hachinger Tal.
Lise-Meitner-Gymnasium
Freddie Mercurys Party-Paradiso im Video
Kultsänger Freddie Mercury hat von 1979 bis 1985 zeitweise in München gelebt und mit der Band Queen insgesamt fünf Alben hier produziert. Er liebte die Stadt und die Freiheit, die ihm das Glockenbachviertel bot. Seinen 39. Geburtstag feierte der Rockstar im Travestieclub Old Mrs. Henderson und verewigte seinen B-Day gleich noch im Video zu seiner Single „Living on my own”. Der Dresscode: schwarz-weiß und leicht bekleidet im Dragqueen-Style. Die Gäste legten sich voll ins Zeug, es wurde heiß und wild! Im Video, das anfangs wegen „dargestellter Promiskuität“ von der BBC nicht gezeigt wurde, ist die Party super festgehalten: eine einzige Augenweide, von den verrückt verkleideten Gästen vorm Eingang bis zu den abgedrehten Tanzeinlagen. Und das Beste: Heute kann man am selben Ort immer noch die Discokugel anbeten, nämlich in der Tanzbar Paradiso gleich hinterm Viktualienmarkt.
Paradiso Tanzbar
Tanzen wie Palina und Elyas
Die Komödie „Willkommen bei den Hartmanns”, die die Flüchtlingsthematik aufgreift, ist in Sachen Drehorte total auf München fixiert: Zentraler Schauplatz ist eine Villa in Harlaching, bei deren Bewohner:innen wir aber lieber nicht auf der Matte stehen. Sie haben ja schließlich schon mal für mehrere Wochen eine Filmcrew einziehen lassen. Da müssen nicht auch noch die Fans zu Kaffee und Kuchen reinplatzen. Stattdessen empfehlen wir, sich abends vorm Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz (nur 200 Meter vom Stachus entfernt) zu treffen, an dem Sofie Hartmann (Palina Rojinski) und Dr. Tarek Berger (Elyas M’Barek) sich im Film näherkommen. Anschließend gehen sie noch im Heart in der alten Münchner Börse tanzen. Gute Idee! Dann stürmen wir doch einfach denselben Floor im heutigen ABC Club. Oder lieber einen Happen essen gehen? Geht wunderbar im Restaurant Jacob unterm selben Dach.
Wittelsbacher Brunnen
Wo der rothaarige Kobold sein Unwesen trieb
Die wunderbare Kinderserie „Meister Eder und sein Pumuckl” ist echtes Münchner Kulturgut. Nur leider haben Bauwahn und Gentrifizierung schwere Schneisen geschlagen, sodass man die filmischen Wirkungsstätten des frechen Kobolds heute teils nur noch erahnen kann. Die ehemalige Werkstatt von Meister Eder lag in einem Hinterhof in der Widenmayerstr. 2, fiel aber schon in den 80ern den Abrissbaggern zum Opfer. Auch von Meister Eders Stammkneipe, dem früheren Gasthaus Huterer am schönen Wiener Platz, erkennt man nur noch die Fassade wieder. Der Zapfhahn ist dort längst abmontiert. Durstlöscher gibt’s aber nebenan im Hofbräukeller. Kleiner Trost: Beide Orte lassen sich wunderbar mit einem Spaziergang an der Isar verbinden.