Der Local Hero schlechthin: Der ewige Stenz
Immer auf der Pirsch – und wenn es sie in real gäbe, bestimmt auch ganz viel mit der S-Bahn München unterwegs: Der Stenz und sein Spatzl. Die beiden dürfen in unserer Liste natürlich nicht fehlen. Denn: „A bissal was geht immer.“ Helmut Fischer ist als ewiger Stenz ein absolutes Münchner Urgestein. Nicht nur sein Denkmal an der Münchner Freiheit, auch seine legendären Sprüche werden uns immer an ihn erinnern. Mit der Serie Monaco Franze, mit der er seinen Durchbruch schaffte, erklärte er zum Beispiel herrlich und eingängig die Attitüde eines Stenzes: „Während der Macho seine erotischen Ziele mit tierischem Ernst verfolgt und dabei den Einsatz brutalster Machtmittel nicht scheut, sieht der Stenz sein Verhältnis zu den Frauen unter spielerisch-sportlichem Aspekt. Nicht der Erfolg ist ihm das Wichtigste, sondern der Weg dahin; nicht der Besitz, sondern die Verführung.“ Die Worte haben ihren Ursprung übrigens bei Co-Autor Patrick Süskind. Und Fischer bringt das mit so viel Münchner Charme und Witz, dass wir es uns immer und immer wieder von vorne anschauen müssen.
Wir lieben unseren Rotschopf: Der Pumuckl
Zugegeben: Fast noch bekannter als das Rot unserer S-Bahnen sind wohl die feuerroten Wuschelhaare dieses frechen Charakters. Und bevor jetzt wieder Diskussionen aufkommen: Nein, Pumuckl war kein Zwerg, kein Kobold, sondern schlicht und ergreifend ein Klabautermann. Und zwar ein rothaariger, der sich in der im Lehel gelegenen Werkstatt von Meister Eder eingenistet hat, um diesem dort gehörig auf den Leim zu gehen. Unsichtbar machen konnte sich der Pumuckl sogar auch. Und im Reimen war er ziemlich gut. Beim Gedanken an den kleinen Lausbuben würdet ihr euch am liebsten direkt auf die Couch hauen und alle Folgen durchschauen? Kein Problem, denn die komplette Serie ist in der BR-Mediathek abrufbar. Und wer so (s-)bahnbrechende Zitate liefert wie „Ich bin klein, mein Herz ist rein, ich will auch nie wieder so böse sein“, dem machen wir gerne auch mal ein Stündchen länger die heimische TV-Bühne frei. Spaß hatten wir mit dem frechen Rotschopf schließlich schon als Kind 'ne ganze Menge!
Historisch wie die S-Bahn: Die Münchner Geschichten
Schon seit April 1972 fahren euch unsere S-Bahnen durch München. Zwei Jahre später setzt diese Münchner Kultserie ein: Wie es 1974 in unserer schönen Metropole aussah und was sich seitdem verändert hat, kann man sich also entspannt von der modernen Couch aus anschauen. So erinnern wir uns gerne an die legendäre Szene, als drei Münchner Cowboys mit dem Pferd durch das Siegestor reiten. Auch wenn wir natürlich an deren Stelle heute mit der S-Bahn fahren würden … Worum geht’s also? Die Schickeria übernimmt das Lehel und die jungen Leute rebellieren. Vorstadtstrizzi „Tscharlie“, der noch bei seiner Oma wohnt, und seine zwei besten Kumpels Gustl und Sancho Pansa mischen auch mit. Auf die neue Situation reagieren sie mit viel Humor und gesundem Misstrauen – beides kennt man nun einmal vom echten Münchner. Stehts bemüht, sich den geänderten Bedingungen des Lebens anzupassen – meist mit geringem Erfolg – aber nie entmutigt. Und der humorige Münchner Grantler kommt eh gut. Immer auf der Suche ist Tscharlie nach „der Riesensach“. Seinen Freigeist verliert er dabei nie. „Ois Chicago“, das ist sein Motto und wurde als solches zum Kultsatz für München. Regie führte damals Helmut Dietl – Und das alleine war und ist ja schon ein Garant für guten Serienstoff. Wer den Beweis sehen will: YouTube hat sie alle!
Wer „Kir Royal“ trinkt, sollte S-Bahn fahren
Komisch eigentlich, dass in diesem Serien-Klassiker wenig bis gar nicht S-Bahn gefahren wird. Immerhin trinken die Protagonisten doch gerne mal das ein oder andere alkoholische Getränk und würden mit der S-Bahn ganz entspannt nach Hause kommen. In Kir Royal kämpft der Journalist Baby Schimmerlos, gespielt von Franz Xaver Grötz, mit den alltäglichen Anfragen vieler Unternehmer, die einfach nur Teil der Schickeria werden wollen. Vieles dreht sich um den Titel der ersten Folge: „Wer reinkommt, ist drin.“ Die hartnäckigsten Versuche kommen von Generaldirektor Hafferloher, ein Provinzindustrieller, der sein Geld schlicht mit der Herstellung von Kleber verdient. Geizig ohne Ende, aber trotzdem bei den Großen mitspielen wollen – kennen wir. Legendär auch das Zitat: „In'd Schickeria lassen's di erst gar ned nei!" Dass die Serienprotagonisten in rauen Mengen Kir Royal trinken, können wir ihnen nicht verübeln, schmeckt halt. Nach Hause geht’s dann aber zumindest für uns natürlich nicht mit dem Auto, sondern mit der S-Bahn – versteht sich ja wohl von selbst. Also chin-chin und schaut's auf YouTube!
Von Essen, Trinken, Sex und Geld: Fett und Fett
Und weil wir von der S-Bahn euch wünschen, dass eure Laune stets oben bleibt, gibt’s zum Schluss noch was zum Schmunzeln. Was Modernes, aber nicht weniger Kultiges: Die Produktion der jungen Filmemacher war vorerst einfach zum privaten Vergnügen gedacht. Dass daraus eine erfolgreiche Comedy-Serie wird, hätte anfangs keiner gedacht. Dann schlug aber das ZDF zu und machte das Ding groß. Um was es genau geht? Um alles, was den Menschen halt so wichtig ist: Essen, Trinken, Geld und ... na, ihr wisst schon. „Da Sex und Geld schwierig sind, endet man dann eben fett und besoffen“, so drückt es die Hauptfigur Jaksch aus. Eine gestrandete Existenz in München, die mit Biegen und Brechen versucht, erwachsen zu werden. Und genau deswegen mögen wir diese Serie so: Wir alle haben doch mal Momente, in denen uns das mit der Verantwortung und dem Erwachsensein ganz schön schwerfällt, oder? Kennt ihr auch? Dann ab auf die Couch und viel Spaß!