Die Notbremse ziehen – wann denn eigentlich?
Die Mechanik hinter dem kleinen, roten Hebel ist simpel: Ruckartig und mit ordentlich Kraft nach unten ziehen und schon bremst der Zug. Zumindest dann, wenn er weniger als zehn Sekunden in Bewegung ist oder unter 20 km/h fährt. In allen anderen Fällen stoppt der Zug nach Betätigung der Notbremse nur manuell. Wenn nämlich der Lokführer oder die Lokführerin entscheidet, ob das in der Situation sicher ist. Manchmal ist es sicherer, noch in den nächsten Bahnhof einzufahren, weil dort Hilfe schneller und besser vor Ort sein kann. So oder so führt das Ziehen der Notbremse aber dazu, dass ihr sofort per Sprechstelle eine Verbindung zum Lokführer oder zur Lokführerin bekommt und die Notsituation besprechen könnt. Wann man die Notbremse ziehen soll? Gute Frage! Und zwar dann, wenn Leib und Leben in Gefahr sind. Nicht dann, wenn man verspätet merkt, dass man doch noch aussteigen will. In dem Fall kostet der „Sonderhalt“ nämlich eine ordentlich Summe Bußgeld. Mehr zum Thema Notbremse und Nottürentriegelung lest ihr hier.
Weil Kommunikation immer eine gute Lösung ist: Die Sprechstelle benutzen
Ihr habt ihn im Türbereich unserer S-Bahnen sicher schon einmal bemerkt: eine Art kleiner Kasten mit Löchern, eingelassen in die Wandverkleidung. Wer den silbernen Knopf drückt, wird mit dem Mitarbeitenden im Führerstand verbunden. Erkennen könnt ihr das am leuchtenden orangefarbenen Lämpchen unter der Aufschrift „Warten“. Meldet sich der Lokführende zur Klärung des Anliegens und wann immer er oder sie spricht, leuchtet das rote Lämpchen unter „Hören“. Wichtig zu wissen: Die Leitung ist immer nur in eine Richtung offen. Wenn eine Person redet, kann sie die andere Person nicht hören. Erst wenn der Sender aufhört zu Sprechen, ist die Leitung wieder frei für eine Antwort. Dann leuchtet das grüne Lämpchen unter „Sprechen“ und ihr könnt euer Anliegen vortragen. Die Sprechstelle ist eine hilfreiche Sache und bietet sich generell immer dann an, wenn man eine kritische Situation in der S-Bahn vorfindet, in der man nicht weiß, wie man sich als Fahrgast verhalten soll. Der Kollege oder die Kollegin im Führerstand weiß sicher Rat, denn unser gesamtes Team ist unter anderem für Notsituationen geschult.
„Nackig“ fährt man selten: die Gepäckablage nutzen
Schon einmal von einem vollen Rucksack des Sitznachbars oder der Sitznachbarin etwas eingeengt worden ? Oder einen schweren Reisekoffer gegen das Knie bekommen? Ist uns allen sicher schonmal so ergangen, aber wir können euch beruhigen: In unseren modernisierten S-Bahnen findet jegliches Gepäck seinen Platz. Die leicht verständlichen Symbole funktionieren sprachenübergreifend und helfen beim richtigen Verstauen. Wer früher gut in Tetris war, wird es am besten hinbekommen: Große Koffer kommen neben die Einzelsitze, kleine Koffer passen unter jeden Sitzplatz. Weitere kleine Gepäckstücke wie Taschen, Rucksäcke und Co. passen darüber auf die Ablage und Jacken kommen, wie zu Hause, an die Garderobenhaken. Ach, und wenn ihr euch beim Anschauen der Piktogramme im Zug fragt: „Was soll das denn, ein Bierkrug-Bereich in der S-Bahn?! Etwa extra für die Wiesn?“ – dann dreht doch einfach mal den Kopf: Aus Maßkrug wird Koffer oder andersrum. 😉
Wir werden das Kind schon schaukeln: den Mehrzweckbereich freihalten
Vorteil, wenn alles in der S-Bahn dort Platz findet kann, wo die Experten rund um die Inneneinrichtung es vorgesehen und getestet haben: Mehr Menschen kommen unkompliziert rein und auch wieder raus, der Betrieb läuft rund und alle kommen pünktlicher ans Ziel. Deswegen lohnt sich auch ein Wort zu den Mehrzweckbereichen. Die gibt es ganz am Anfang und am Ende des Zuges, wo ihr statt fixierten Sitzen einige Klappsitze und Anlehnmöglichkeiten findet. Hat den Vorteil, dass es extrem viel Platz für größere Dinge gibt. Kinderwägen zum Beispiel. Oder Rollstühle. Oder Fahrräder. Das geht aber halt nur, wenn andere Fahrgäste, die ohne rollende Begleitung unterwegs sind, diese Bereiche auch freihalten bzw. bei Bedarf freigeben. Ach und unsere tierische Begleitung fühlt sich dort auch pudelwohl, kann man sich dort doch wunderbar ausstrecken. Denn, wie tierisch es bei der S-Bahn manchmal zugeht, haben wir euch schonmal in eine andere Geschichte gepackt.
Kurz mal Pause am Handy beugt Verletzungen vor
Hattet ihr das auch schon einmal? – man läuft nach Feierabend von der Arbeit los, steckt Zuhause den Schlüssel in die Tür und wundert sich dann, wie man eigentlich dorthin gekommen ist? Was auf dem Handy passiert, ist ja aber auch einfach so spannend, dass das kleine interaktive Kästchen all unsere Aufmerksamkeit verschlingt. Auf der heimischen Couch ist das natürlich ziemlich ungefährlich. Im Alltag manchmal eher nicht: Jeder oder jede, die mal mit dem Blick auf’s Handyeine Treppe runtergepurzelt ist, weiß wovon wir sprechen. Neben Treppen auch ziemlich tückisch für Menschen, deren Blick sich von ihrem Handy nicht lösen möchte: rutschige Oberflächen, andere Mitmenschen (die vielleicht auch unaufmerksam sind), Bahnsteigkanten und und und. Was leider auch häufig passiert: Fahrgäste lassen das Handy beim Einsteigen oder Aussteigen aus Versehen fallen und es landet im Gleisbett. Es von dort wiederzubekommen ist zwar über das Betriebspersonal möglich, aber dauert und hält vor allem den laufenden Betrieb auf. Also lieber das Handy – vor allem beim Ein- und Aussteigen – kurz in der Tasche lassen und den Blick auf das richten, was zählt: das sichere Manövrieren durch den Alltag.
Nicht, weil wir Spielverderber sind, sondern weil es wichtig ist: Vorsicht am Gleis
Der Gedanke ist verführerisch: Soll ich wirklich den großen Umweg durch die Unterführung gehen, wenn es über die Gleise ja viel schneller geht? Ja, unbedingt! Lasst es uns so ausdrücken. DAS. IST. VOLL. GEFÄHRLICH! Die Züge fahren so schnell ein bzw. durch, dass man sie unter Umständen nicht kommen sieht. Und bei verschiedenen Witterungsbedingungen übrigens auch nicht kommen hört! Auch das Spielen am und im Gleis ist verboten. Nicht, weil wir ekelige Spielverderber sind, sondern weil es einfach lebensgefährlich ist. Also vor allem mit kleinen Fahrgästen beim Warten auf die S-Bahn lieber „Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielen, als sie den neuen Fußball ausprobieren zu lassen. Und für die Großen gilt: Vorbild sein! Wenn ihr euch richtig verhaltet, werden es euch andere gleichtun.
Die Augen offen halten Part I: Wem gehört denn das Gepäck da drüben?
Die Bundespolizei hat uns verraten: Wenn Gepäckstücke mutterseelenallein am Bahnsteig oder in der S-Bahn stehen, dann meist, weil der Besitzer oder die Besitzerin nur schnell noch auf die Toilette musste oder sich eine Semmel besorgt. Trotzdem tut ihr echt was Gutes, wenn ihr herrenloses Gepäck im Auge behaltet. Kommt auch nach mehreren Minuten niemand, gebt einfach kurz über die Sprechstelle dem Lokführenden Bescheid, wendet euch an Bahnhöfen an Mitarbeitende des Infopoints oder ruft die Bundespolizei unter der Nummer 0800 6 888 000 an. All diese Personen sind für solche Vorkommnisse geschult und wissen was zu tun ist. Die Augen offen zu halten bedeutet aber auch das: Achtung vor den raffinierten Langfingern, die vor allem dort herumgeistern, wo sich viele Menschen sammeln. Also in Treppenbereichen und beim Einsteigen an den Türen. Schon alleine deswegen solltet ihr euer Gepäck auch nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. Nachher ist es weg und der Stress ist groß.
Die Augen offen halten Part II: Hilfe anbieten, wo sie gebraucht wird
Diskriminierung, Mobbing und Co. darf man nirgendwo dulden. Auch in der S-Bahn ist dafür kein Platz. Ist leichter gesagt als getan, aber wer eine kritische, aggressive Situation beobachtet, sollte Zivilcourage zeigen. Wie das geht, hat uns die Bundespolizei neulich auch verraten: zum Beispiel, indem man sich mit anderen Fahrgästen verbündet und den Tätern Gegenwind bietet. Am besten immer möglichst direkt an andere Fahrgäste wenden, einzelne Personen ansprechen und dann gemeinsam aktiv werden. Unterstützung bekomm Ihr natürlich auch vom Servicepersonal, der DB Sicherheit oder per Sprechstelle über den Lokführer oder die Lokführerin. Also seid mutig, empathischund haltet die Augen offen! Sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, was man im Ernstfall tut, ist schon einmal ein wichtiger erster Schritt. Insofern: bis hierhin gut gemacht! Weiter informieren könnt ihr euch direkt über die Polizei.