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Planen, anpacken, zuhause sein – die S-Bahn München als Arbeitgeber

Gerade hat Marcel den Hörer aufgelegt, da klopft es auch schon wieder an seiner Bürotür. Ein Kollege hat eine Frage. Klar, denn Marcel ist gefragt. Als Schichtleiter laufen bei ihm und seinem Team in der Leitstelle am Ostbahnhof alle Stricke zusammen. Über 200 S-Bahnen sind in München pro Tag im Einsatz. Auf jeder S-Bahn fahren täglich mehrere Lokführer. Das alles will organisiert sein. Ganz zu schweigen von der Abwicklung von sogenannten Störfällen. In solchen Momenten zählt jede Sekunde. Marcel liebt seinen Job als Disponent. Es ist nur einer von über 500 Jobs, die die DB mit ihren Tochtergesellschaften, wie zum Beispiel der S-Bahn München, in petto hat. Insgesamt stellt die DB allein in diesem Jahr bundesweit rund 19.000 neue Mitarbeiter ein.

Mitarbeitender der S-Bahn an seinem Arbeitsplatz in der Leitstelle

Ein Herz für Jobneulinge & Quereinsteiger

Mitarbeitender der Leitstelle an seinem Arbeitsplatz

Von Elektrotechniker und Industriemechaniker über Verkehrs-, Personen- und Fahrzeugdisponenten bis zum Einstiegslotsen, Gastronomieservicepersonal oder Aufsichten in der Bahnsteigkanzel: Die Liste an Berufen und Ausbildungsmöglichkeiten bei der Deutschen Bahn ist lang und teilweise sogar sehr überraschend. In den Berufsbildern Lokführer, Elektroniker für Betriebstechnik und Industriemechaniker bildet die S-Bahn München selber aus. Bemerkenswert: Auch Quereinsteiger bekommen die Chance, ihre Karriere völlig neu auszurichten. Die Kollegin, die früher im Fastfood-Restaurant hinter der Theke stand und  jetzt im Führerstand sitzt, der Kollege, der vor seiner Zeit als Lokführer Metzger war – sie alle gibt’s. Und viele mehr. Einige sind schon seit dem Schulabschluss bei der S-Bahn München, haben sich aber intern weiterentwickelt. Wie Marcel.

Herausforderungen meistern

Mitarbeitender der S-Bahn München mit Warnweste

„Der kleine Junge, der Lokführer werden will – das kennt man ja. Genauso war das bei mir“, erinnert er sich und lächelt bei dem Gedanken daran. Als gelernter Schlosser tritt Marcel mit 22 Jahren die Ausbildung zum Lokführer an. Nach ein paar Jahren bekommt er die Einweisung zum Disponenten und klettert die Karriereleiter hoch, erst zum Schicht-, dann zum Teamleiter. „In diesem Job muss man stressresistent sein und priorisieren können. Wenn’s zum Störfall kommt, rufen dich innerhalb von 5 Minuten mindestens 10 Leute an." Lokführer, Fahrdienstleiter, alle wollen wissen, was sie jetzt tun sollen. „Da muss man einen kühlen Kopf behalten und schnell Entscheidungen fällen können“, erzählt Marcel, „denn ein Disponent muss immer das ganze Netz im Blick haben.“

Abwechslungsreich arbeiten

S-Bahn an der Hackerbrücke

Bei aller Freude am Disponenten-Job, die roten Riesen an vorderster Front zu steuern, diese Aufgabe lässt ihn trotzdem nicht los. „Den Job als Lokführer geb‘ ich nie auf! Zumindest nicht, wenn mich keiner zwingt“, lacht Marcel. Da sieht er, wie die meisten seiner Kollegen die Arbeitszeit auf beide Bereiche aufteilen. „Das ist eine Win-win-Situation für uns und das Unternehmen, weil wir zum einen die Strecken im Kopf behalten und zum anderen in technischen Fragen den Lokführern immer Auskunft geben können. Und die S-Bahn München kann uns flexibel einsetzen.“

Ankommen in der S-Bahn Familie

Lokführerin grüßt entgegenkommenden Lokführer

Die Ausbildung zum Lokführer gehört zu den beliebtesten Jobs im Portfolio der Deutschen Bahn mit ihrer Tochtergesellschaft S-Bahn München. Die Ausbildung dauert 3 Jahre, kann bei guten Leistungen aber auch verkürzt werden. Die S-Bahn München ist für Marcel und seine Kollegen aber irgendwie dann doch mehr als ein Arbeitgeber: „Man hängt an der Bahn, wir sind einfach gerne Eisenbahner und engagieren uns dafür. Das ist historisch gewachsen. Hier sind eigentlich schon immer alle recht eng verbandelt. Klar, die Leute haben Schichtdienst und da verbringt man viel Zeit miteinander. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl hat sich bis heute gehalten.“

Work-Life-Balance? Läuft!

S-Bahn am Bahnsteig

By the way: Wenn es nach dem Schichtleiter der Leitstelle geht, hat Schichtdienst einen viel zu schlechten Ruf. „Wer kann schon unter der Woche einfach mal in die Berge fahren, wenn da absolut nichts los ist?! Ich kann das.“ Gerade junge Menschen wissen nicht nur diese Flexibilität, sondern auch die anderen Vorzüge eines sicheren Arbeitgebers zu schätzen. So gebe es seit rund 10 Jahren besonders viele Mittdreißiger im Team. Und die gehen nach getaner Arbeit ganz gerne mal zusammen aus. „Wenn’s in den Feierabend geht, wissen wir, wir haben heute wieder was geschafft – unsere Fahrgäste kommen gut nach Hause und das System läuft. Dann trinken wir ein Bierchen zusammen und sind zufrieden.“

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