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What's schmutzig? – Unterwegs mit dem Reinigungsteam

Elfrida und Elissavet stehen wie fast jeden Morgen an den Gleisen am Ostbahnhof. Sie tragen orangefarbene Westen, Handschuhe und einen Gürtel, an dem Reinigungsflaschen hängen. Der Trubel des morgendlichen Pendlerverkehrs hat gerade nachgelassen. In diesem Moment verkündet ein „Ping“ den Eingang einer Nachricht. Ein kurzer Blick darauf, sie nicken sich zu und steigen in die gerade eingefahrene S-Bahn. Ein neuer Auftrag wartet auf sie und sie wissen genau, was jetzt zu tun ist.

Mitarbeitende des What's Schmutzig Teams am Bahnsteig

Kaugummis, Sticker und Graffiti 

Mitarbeitende des What's Schmutzig Teams

Die beiden Frauen gehören zum 35-köpfigen Team der Unterwegsreiniger, das unsere Münchner S-Bahnen sauber hält. Solch ein „Stammstreckenteam“ fährt täglich bis zu 40-mal hin und her. Die anderen Kollegen verteilen sich auf die Außenbereiche. Festgeklebte Kaugummis, verschütteter Kaffee, Sticker oder Graffiti stehen ganz oben auf der Verschmutzungshitliste. Für so ziemlich jede Verunreinigung haben Elfrida und Elissavet das passende Reinigungstool dabei. Schaber für Kaugummis, Lösemittel für Sticker. Doch ihr neuestes Wundermittel heißt WhatsApp!

Der neue Kollege heißt SMS

Smartphone des What's Schmutzig Teams

Wie das? Seit April 2019 bietet die S-Bahn München ihren Fahrgästen an, Verschmutzungen, die sie bemerken, ganz einfach per WhatsApp-Nachricht zu melden. Foto schießen, Wagen- und Türnummer durchgeben und schon haben Elfrida, Elissavet und ihre Kollegen eine neue Mission. Durch das Nachrichtensystem wissen sie genau, wo sie gebraucht werden und was zu tun ist. Der Kaugummi am Boden ist schnell entfernt. Elissavet gibt kurz Bescheid, Mission erledigt. Auch der aufmerksame Fahrgast, der den Kaugummi bemerkt hat, wird per WhatsApp-Nachricht informiert. Dank der unkomplizierten Kommunikation schaffen es die Teams, in den meisten Fällen innerhalb von nur einer Stunde gemeldete Verschmutzungen zu beseitigen.

Klopfen beim Lokführer – das war mal!

Mitarbeitende des What's Schmutzig Teams

„Früher war das viel komplizierter“, berichtet Hristos. „Da mussten aufmerksame Fahrgäste dem Lokführer Bescheid geben. Der leitete es weiter an die Leitstelle und erst dann wurden wir benachrichtigt.“ Hristos ist für die Organisation der Teams und den reibungslosen Ablauf zuständig. Der Leiter des Reinigungsteams kam vor 5 Jahren von Augsburg nach München, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Sein Streben nach ständiger Verbesserung trägt Früchte: „Unsere S-Bahn Züge sind so sauber wie noch nie“, findet er und betont: „Die WhatsApp-Nachrichten der Fahrgäste unterstützen uns sehr. Sie helfen den Reinigungsteams auch bei vollen S-Bahnen, die Verschmutzung aufzuspüren und erleichtern so den Arbeitsalltag.“

Einen Beitrag leisten – ganz easy! 

Ausrüstung des What's Schmutzig Teams

Initiiert wurde das Ganze von dem Leiter des Flottenmanagements, Michael. „Bereits während der zweimonatigen Testphase haben wir gemerkt, wie unkompliziert und gut das System funktioniert“, berichtet er begeistert. „Für uns und unsere Fahrgäste ist es schön zu sehen, dass sie etwas zur Sauberkeit ihrer S-Bahn beitragen können.“ Dass den Fahrgästen das WhatsApp-Angebot gefällt, verdeutlichen die aktuellen Zahlen: „Im Startmonat April 2019 erreichten uns über 300 Nachrichten, im Mai waren es schon über 600.“

„Die Münchner Fahrgäste sind besonders freundlich.“

Mitarbeiterin des What's Schmutzig Teams bei der Arbeit

Wenn Elfrida über ihre Arbeit spricht, lächelt sie. „Die Wertschätzung ist das Schönste an meinem Beruf“, sagt sie. „Die Münchner Fahrgäste bedanken sich immer bei uns und sind durchgehend freundlich. Und wenn sie glücklich sind, sind wir es auch. Das sind die Lorbeeren, die wir für unsere Arbeit ernten“, erzählt sie und strahlt dabei. Auch über ihre Kollegen kann sie nur Positives berichten: „Unser Team ist super! Wir kommunizieren gut miteinander, helfen uns gegenseitig und unterstützen uns, wo immer es geht.“ Was sie den Fahrgästen mitgeben möchte? „Bleibt weiterhin so freundlich, dann macht uns unsere Arbeit am meisten Spaß. Vor allem, wenn wir dabei alle so gut zusammenarbeiten!“

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