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Mit der S-Bahn ins Umland: auf in die Flößerstadt Wolfratshausen!

Zwischen Isar und Loisach, am Ende der S-Bahn Linie 7, liegt die idyllische Kleinstadt Wolfratshausen. Vom ersten Augenblick an fühlen wir uns wohl in diesem süßen Örtchen. Denn Wolfratshausen heißt jeden seiner Besucher herzlich willkommen und präsentiert sich stolz von seiner besten Seite. Überall gibt es klare Beschilderungen, Hinweise, Infotafeln, historische Fakten und Wanderwege zu bestaunen. Selbst ohne Reiseführer oder ähnlichem kommen wir hier von Anfang an super zurecht. Als doch Fragen aufkommen, sind die freundlichen und hilfsbereiten Einwohner sofort zur Stelle. Was es in Wolfratshausen so zu entdecken gibt, erzählen wir euch hier.

Die Münchner S-Bahn fährt durch Wolfsratshausen

Alles, außer Gewöhnliches in der Raritätenstube

Mann mit Akkordeon

Eine kleine Zeitreise beginnt gleich beim Betreten der Obermarktstraße im Stadtkern. Die Raritätenstube zieht uns nicht nur durch sein uriges Äußeres, sondern auch durch sein spannendes Inneres hinein. Vorsicht: Flohmarkt- und Antikliebhaber könnten sich hier verlieren, denn es gibt so einiges zu entdecken. Über 7.000 Gegenstände aus allen Epochen warten hier auf neue, glückliche Besitzer. Ökologischer Fußabdruck? „Ganz klein!“, sagt Fritz Schnaller. „Hier gibt's nichts Neues, sondern nur Restauriertes und Altes. Wer eine Tasche für den Transport braucht, bekommt hier keine Plastiktüte, sondern Jutebeutel.
Die Raritätenstube ist mit ihrem 40-jährigen Bestehen schon selbst eine Rarität im schönen Wolfratshausen. Unser Highlight: Ladenbesitzer Fritz Schnaller spielt gerne mal „einen auf“ mit seiner Ziehharmonika und weiß dabei so einiges über sein Wolfratshausen zu erzählen. Schließlich ist er nicht nur Antiquitätenhändler, sondern zudem noch der Vize-Bürgermeister seines Städtchens.

Die Flößerstadt

Wolfratshausen mit S-Bahn im Hintergrund

Fritz Schnaller erzählt uns, was Wolfratshausen so besonders macht: „Wir haben mit der Lage an der Loisach und der Flößerhistorie ein Alleinstellungsmerkmal. Unsere 1.000 Jahre alte gediegene, kleine Stadt ist sehr bescheiden.“ Derweil müsste sie gar nicht bescheiden sein, denn das Wissen über die Flößerei ist geschichtsträchtig. Doch was ist eine Flößerstadt eigentlich? Vom 13. bis zum 19. Jahrhundert wurden auf der Isar Flöße als Transportmittel für Güter- und Personentransporte genutzt. Ein Floß zu bauen ist wahre Handwerkskunst und das wertvolle Wissen wurde über Generationen in den Wolfratshausener Familienbetrieben weitergegeben. In Wolfratshausen dreht sich bis heute noch alles um das hölzerne, flache Boot aus dicken Baumstämmen. Wer Lust hat, kann in den warmen Monaten innerhalb eines Tages mit großen Flößen von hier bis nach München schippern. Gaudi-Garantie pur.

Eine ehemalige Burg und ein schlauer Wolf

Holzschild mit Materialien aus dem Wald

Hinter vielen der schönen Häuschen in der Innenstadt führt ein Wanderweg zum Areal der ehemaligen Burganlage hinauf. Ganz oben auf dem Berg thronte die Burg von Wolfratshausen. Leider wurde diese, infolge eines Blitzeinschlags in den Pulverturm 1734, durch eine Explosion zerstört. Da leider nichts mehr von der Burg zu erkennen ist, fokussieren wir uns auf die wunderschöne Natur, die sich uns hier bietet. Wolfratshausen möchte auch seinen jüngsten Besuchern etwas Spannendes bieten und hat deshalb einen Walderlebnispfad organisiert. An Schildern entlang des Weges gibt uns „Lupus, der Wolf“ an 13 Stationen wertvolles Wissen über unsere Umgebung. Zum Beispiel, welche Materialien uns der Wald alle so liefert. Von Dachlatten, Papier und Pappe über Korken bis hin zu Fahrradreifen – alles Gewinn aus Bäumen. Je weiter wir wandern, desto mehr Wissen erlangen wir. Sogar die Bergkette, die sich uns bietet, wird mithilfe eines großen Fotos genauestens erklärt.

Bayrisch einkehren im Wirtshaus Flößerei

Hirschragout mit Semmelknödel

Nach unserem ausgedehnten Spaziergang durch das Städtchen und der Wanderung am Kalvarienberg entlang, wird es Zeit für eine kulinarische Stärkung. Unsere Wahl fällt auf das Wirtshaus Flößerei, direkt an der Loisach und dem Sebastiansteg. Die Mischung aus urigem Bauernhaus und modernem, hellen Inneren spricht uns sehr an. Die Karte gleich noch mehr. Feine bayrische und mediterrane Speisen lachen uns an und machen uns die Entscheidung schwer. Wir probieren ein köstliches Hirschragout mit Semmelknödel und Rinderlende mit Bratkartoffeln und sind begeistert. Während wir essen, genießen wir den Blick auf die Loisach, denn die meterhohe Fensterfront neben uns bietet eine wunderbare Szenerie. 

Wir kommen wieder, keine Frage

Blick auf die Loisach in Wolfratshausen

Voller neuer Energie und dem guten Gefühl, mal wieder dem Großstadtdschungel entflohen zu sein, machen wir uns langsam zurück auf dem Heimweg mit der S7. Dass so ein süßes, idyllisches Städtchen auf uns wartet, hätten wir gar nicht gedacht. Umso positiver überrascht und beseelt sind wir nach unserem Besuch. Wer hätte gedacht, dass wir mit der S-Bahn in kürzester Zeit in so ein kleinstädtisches Paradies fahren können? Wir sind uns ganz sicher, dass dies nicht unser letzter Ausflug in die schöne Flößerstadt gewesen ist. Gibt es doch noch so viel Weiteres zu bestaunen und erleben. Macht euch gerne selber ein Bild und fahrt mal raus aus München. Wir, die S-Bahn, fahren euch nicht nur innerhalb der Stadt von A nach B, sondern bringen euch ganz bequem zu tollen Destinationen im Münchner Umland und zurück.

Wolfratshausen

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