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Fünf Buchtipps für Münchenliebhaber

Eines der wertvollsten Dinge im Leben? Wir finden, es ist die Zeit. So oft hat man viel zu wenig davon. Oder man versäumt, sie sich zu nehmen – und zwar für die wichtigen Dinge. Zum Beispiel für sich selber. Und manchmal... Tja, da wird sie uns auch einfach geschenkt. Wie wir uns die Zeit zuhause am liebsten vertreiben? Mit einem guten Buch. Denn mit dem kann man dem Trubel doch immer noch am besten entfliehen. Bücher nehmen uns mit in die Vergangenheit, die Zukunft, in ferne Länder oder erzählen uns Geschichten der eigenen Stadt. Und die lieben wir Münchenfans natürlich am meisten. Die Redaktion des S-Bahn München Magazins hat die Köpfe zusammengesteckt und euch fünf wundervolle und sehr persönliche Lesetipps zusammengetragen. Viel Spaß damit!

Bücher im Vordergrund und die S-Bahn München im Hintergrund

Monaco di Baviera lässt grüßen – der Lesetipp von Redakteurin & Halbitalienerin Steffi auf familiärer Spurensuche:

Person ließt in der S-Bahn ein Buch

"Mein italienischer Vater" von Anika Landsteiner

So sehr man seine eigene Stadt liebt, so schön ist es, wenn man ihr und dem Alltag zuweilen entfliehen darf. Ist ja auch nichts schöner als dann wieder nach Hause zu kommen und sich richtig drauf zu freuen. So geht es auch der Münchner Autorin Anika Landsteiner. Denn die entführt Euch in ihrem Debütroman nach Apulien. Ganz ohne Italien-Kitsch, dafür mit viel Gefühl und Tiefgang. Wenn ihr in der S-Bahn sitzt und vom nächsten Urlaub träumt, ist dieses Buch genau das richtige für Euch. Die Protagonistin Laura beschließt von einem Tag auf den anderen nach Süditalien aufzubrechen. Auf der Suche nach Halt, reist sie zu ihrem Vater Emilio, den sie vor Jahren das letzte Mal gesehen hat. Bei dem Versuch eine Verbindung zu ihm aufzubauen und auf der Suche nach ihren eigenen Wurzeln merkt sie, dass sie nicht alles über ihre deutsch-italienische Familie weiß. Gleichzeitig lernt sie ihre zweite Heimat Apulien in all seinen wunderschönen Facetten kennen. Dieser einfühlsame Roman ist perfekt für kleine Tagträume und für alle, die schon immer wussten, dass München die nördlichste Stadt Italiens ist.

Bücherfan & Redakteurin Jenny hat gleich zwei Titel für euch auf ihrer must-read-Liste:

Eine Hand hält ein buch mit dem Titel "Das Leben meiner Mutter"

Auf Münchens historischen Pfaden wandeln mit Oskar Maria Graf

Auch die Romane „Wir sind Gefangene“ und „Das Leben meiner Mutter“ nehmen einen mit auf eine Reise, aber nicht in ferne Länder, sondern in die eigene Stadt. Oskar Maria Graf nimmt einen mit, in die Schwabinger Bohème des 20. Jahrhunderts und bei seinen zahlreichen Wanderungen durch Münchens Straßen mit. Man erkennt seine Stadt beim Lesen immer wieder - ein tolles Gefühl! Dabei beschreibt der Schriftsteller scharfsinnig die politischen Verhältnisse, das Leben des Kleinbürgertums und die Anfänge des Nationalsozialismus. Auch wenn der Stoff zuweilen ernst ist, sind die Romane mit bayerischem Humor und bayerischer Leichtigkeit gespickt, so dass man sich ein Schmunzeln oft nicht verkneifen kann. Während der NS-Zeit emigriert Graf erst nach Wien und dann nach New York. Und ratet mal, was er auf jedem Foto trägt, welches in dieser Zeit entstanden ist: eine Lederhose. Wir vermuten ja, er hat nie etwas anderes getragen. Denn seine Stadt und ihr Lebensgefühl, sind in seinem Herzen mitgereist – da sind wir uns sicher.

Auch bei uns bei der S-Bahn läuft bei Weitem nicht immer alles perfekt. Deshalb Lesestoff zum Sinnieren über große und kleine Erfolge:

Eine Person ließt ein Buch in der S-Bahn

Lebensphilosophisch mit "Wozu wir da sind" von Axel Hacke

Ein München ohne Axel Hacke? Das können und wollen wir uns nicht vorstellen. Zu lange begleitet uns dieser Autor schon. Ob mit seiner Kolumne für das SZ Magazin oder seinen wunderbaren Büchern, wie beispielsweise „Der kleine Erziehungsberater“. Axel Hacke versteht es, zuweilen ganz banales Alltagsleben wunderbar leichtfüßig zu erzählen und humoristisch aufzuarbeiten. Das schöne dabei, man erkennt sich selbst zwischen den Zeilen wieder. Hier wollen wir euch sein neues Buch „Wozu wir da sind“ vorstellen. Habt ihr euch schon mal gefragt, wozu wir eigentlich da sind und ob ihr immer alles richtig macht im Leben? Vermutlich ja, denn solche Fragen stellen wir uns alle immer wieder. So auch Hackes Protagonist Walter Wemut. Seit mehr als dreißig Jahren schreibt er Nachrufe für die Zeitung. Zum 80. Geburtstag einer Freundin soll er jedoch plötzlich eine Rede über das gelungene Leben halten. Und bei dem Versuch gerät der ältere Herr ins Sinnieren und fängt unfreiwillig an, über sein eigenes Leben und das seiner Freunde und Bekannten nachzudenken. Aber wer entscheidet eigentlich, was als gelungen gilt und was nicht. Denn eines wissen wir sicher – Fehler gehören genauso zum Leben, wie große und kleine Erfolge.

Nicht nur, weil die Hauptfigur so heißt wie sie – Redakteurin Julias Lieblingsbuch, eine Reise durch die Zeit:

Eine Person hält am Bahnsteig ein Buch in der Hand

"Bella Germania" von Daniel Speck

Ja, ihr lest richtig: nicht bella Italia, sondern bella Germania oder wie wir immer sagen bella Monaco – nein Spaß beiseite. Auch dieses Buch eignet sich hervorragend für - in den Alltag integrierte - gedankliche Reisen, zum Beispiel während der S-Bahn-Fahrt auf dem Weg zum nächsten Termin. Alles läuft hervorragend für die junge Modedesignerin Julia. Doch dann stiftet ein älterer Herr namens Vincent großes Chaos. Denn er taucht unerwartet auf und behauptet Julias Großvater zu sein. Er nimmt sie und uns mit in seine Vergangenheit, eine wunderbare historische Reise in die 70er Jahre Münchens. Dabei sieht man unsere geliebte Stadt durch seine Augen und erfährt unglaublich viel Wissenswertes über unser schönes München. Vincents Geschichte beginnt aber zunächst in Mailand, als er 1954 Giulietta trifft. Es ist Liebe auf den ersten Blick, aber auch Anfang einer tragischen Liebesgeschichte, die sich über Jahrzehnte hinziehen wird und auch Julias Leben völlig verändert.

Wer schon immer mal einen Blick in die Unterwelt Münchens werfen wollte, dem legt Magazinchefin Sara dieses großartige Science-Fiction-Werk ans Herz:

Frau ließt in der S-Bahn einen Science-Fiction-Roman

Der Großstadtdschungel in Buchform: "MUC" von Anna Mocikat

Was wir an München u.a. auch lieben? Die wunderschöne Natur in und um die Stadt– die oft nur eine S-Bahnfahrt entfernt ist, genauso wie die Berge. Perfekt, um dem Großstadt-Getümmel gelegentlich zu entfliehen. Bei Pia, der Hauptfigur in MUC verhält es sich anders herum. Sie wächst in einem kleinen Bergdorf auf und träumt schon lange vom aufregenden Großstadt-Dschungel. Und wenn wir Dschungel sagen, dann meinen wir auch Dschungel. Denn seit einer Katastrophe vor 100 Jahren, hat sich das Alpenvorland in eine einzige Wildnis verwandelt. Trotzdem macht sich Pia auf die gefährliche Reise nach MUC, denn von dieser Stadt träumt sie schon lange. Wer möchte es ihr auch verübeln? Doch als sie endlich ankommt, kommt vieles anders, als sie es sich vorgestellt hat. Denn wir wissen es ja, München kann zuweilen das Paradies auf Erden sein, manchmal zeigt es einem aber auch die kalte Schulter. Das muss auch Pia lernen, die uns in Mocikats Science-Fiction-Roman in ihre ganz eigene Version Münchens entführt.

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